Stadtwerke Gotha: Änderungen an wichtigem Gesetzesentwurf gefordert

0
1226

Intelligentes Messen von Energiemengen wird in Zukunft immer mehr dazu beitragen, die stark schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu steuern. Außerdem ermöglicht es das Angebot von maßgeschneiderten Tarifen und Smart-Home-Produkten für den Verbraucher. In der aktuellen Lage sind dazu aber noch einige Hürden zu überwinden: Das derzeit im Entwurf vorliegende „Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende“ (GDEW) weist noch Defizite auf, die sowohl Kunden als auch Stromanbieter teuer zu stehen kommen können.

 

Das liegt vor allem daran, dass das Gesetz eine Änderung in der bisherigen Art der Datenverwaltung vorsieht. Bisher erfassen und prüfen Stadtwerke als Verteilnetzbetreiber die Messwerte aus den Zählern ihrer Kunden und melden sie zusammengefasst an den vorgelagerten Übertragungsnetzbetreiber. Diese Aufgabe soll der Übertragungsnetzbetreiber nun jedoch selbst übernehmen. Dadurch entstünden erhebliche Zusatzkosten für die Kunden, weil eine neue, doppelte Struktur dafür aufgebaut werden müsste.

 

Die Stadtwerke Gotha GmbH steht deshalb hinter der Forderung des „Verbands kommunaler Unternehmen“ (VKU), den bestehenden Abrechnungsprozess zu erhalten. „Dies vermeidet unnötigen Aufwand bei auftretenden Datenunstimmigkeiten. Außerdem ist es eine Entlastung für den Verbraucher“, so Geschäftsführer Elmar Burgard. „Kein Kunde versteht, warum eventuell ein zusätzlicher Anbieter – also der zukünftige Messstellenbetreiber – eine Rechnung schreibt, von dem der Kunde im Zweifelsfall noch nie etwas gehört hat.“ ist Burgard überzeugt – gemeinsam mit dem VKU strebt er den Erhalt der kundenfreundlichen Verträge an.

 

Beim „Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende“ muss dementsprechend noch stärker auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen geachtet werden. Vorgeschlagene Änderungen in einer Stellungnahme des VKU in Zusammenarbeit mit dem Bundesrat wurden von der Bunderegierung bisher jedoch abgewiesen. Insofern ist hier von Regierungsseite noch keine Bereitschaft erkennbar, Änderungen an zentralen Punkten vorzunehmen.

 

 

(Auf dem Beitragsbild ist Stadtwerke-Geschäftsführer Elmar Burkard zu sehen)