Tagesdienst, aktueller Redakteur: David Ortmann

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Liebe Leser,

der Schuldenberg wächst. Auch beim reichsten Staat der Erde. Nun drohen die drei großen Rating-Agenturen auch die Kreditwürdigkeit der USA herabzustufen. Die Amerikaner haben die 14-Billionen-Dollar-Schuldengrenze überschritten und wissen nun nicht, wie sie ihre 72 Millionen Rentner und Bedürftige ab August unterstützen sollen. Wen interessiert das? In den USA scheinbar kaum einem. Der Blick auf die Internet-Präsenzen der großen Zeitungen genügt. Während der Stern, Die Zeit, die Süddeutsche Zeitung und die Financial Times Deutschland am heutigen Vormittag mit dem drohenden Finanzchaos in den USA aufmachen, werfen die großen amerikanischen Magazine wie das TIME-Magazin oder Newsweek eher den Blick über den Teich. Sie interessieren sich für Mubarak und Ägypten. Und als Zweites gar für die Finanzprobleme in Europa.

Über die Schulden anderer lässt es sich natürlich leichter sprechen als über die eigenen. Das gilt im Großen wie im Kleinen. Derzeit werfen sich auch in Thüringen die Landesregierung und der Gemeinde- und Städtebund den Ball zu. Diskutiert wird, wer in den vergangenen Jahren seine Hausaufgaben nicht gemacht hat und sich nun auf Kosten des anderen ausruhen will. Ob diese Polemik zum Ziel führt, ist allerdings fraglich: Im Kleinen, wie im Großen.