Tagesdienst, aktueller Redakteur: Sascha Bohn

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Liebe Leser,

die amerikanische Behörde NSA, der britische Geheimdienst und Frankreich suchen, kontrollieren und speichern offenbar in Zusammenarbeit mit deutschen Behörden unsere Emails (und wer weiß was noch alles). Aber dem normalen Bürger ist dies kein Grund zur großen Revolte. Man geht mit seinen Daten vorsichtig um, ja; aber das Thema Datenschutz spielt zumindest in der Bevölkerung eine untergeordnete Rolle.

Seit gestern kann ich jedoch ein Lied vom Missbrauch meiner Daten singen. Bei der Kontrolle meines SPAM-Ordners bekam ich eine täuschend echte Kaufbestätigung und eine Rechnungsmail. Natürlich klickte ich nirgends drauf, rief aber bei der angegebenen Firma an, die es wirklich gab, und bekam die Antwort „Sorry, ein Fake, einfach löschen“. Heutzutage nichts ungewöhnliches: Kaufbestätigungen mit einem Link der dann zur gefährlichen, Virus oder Trojanerspeienden Homepage führt.

Was mich aber wirklich entsetzte: Mein Name stand auf der Rechnung (was bei normalen, massenweise verschickten SPAM-Mails nicht der Fall ist), und: Die Lieferadresse war haargenau meine Wohnungsanschrift während des Studiums in Jena. Das ist 4 Jahre her, und meine aktuelle Adresse erschien zum Glück nicht. Zudem wurde in der Mail sogar meine Emailadresse genannt. Bleibt die Frage, woher haben die meine Daten von damals? Hat irgendein Unternehmen, bei dem ich damals etwas bestellt habe, meinen Namen mitsamt Anschrift und Email weitergegeben?

Dies sollte jeden zu denken geben: Unsere digitalen Daten können und werden missbraucht. Ob bei SPAM-Mails, Datenkaufunternehmen, PRISM oder Tempora: Ein radikal geschütztes Grundrecht auf digitalen Datenschutz muss her, und die Bürger sollten das im Wahlkampf einfordern. Wer weiß, was kreativen Köpfen noch mit unseren Daten einfällt…

Sollte es dazu etwas Neues geben, erfahren sie es natürlich im Thüringen-Reporter. Mitsamt allen lokalen News!

Einen schönen Tag wünscht,

Sascha Bohn

H&H Makler