Vom Bösen Blick, Konsumbereitschaft und Schmalzmodus

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Das Jahr 2014 neigt sich dem Ende und es wird in vielen Bereichen
Rückschau gehalten. Dieser Tradition folgt auch die Landespolizeiinspektion
Gotha seit einigen Jahren und widmet sich in altbewährter Form jenen
Ereignissen im täglichen Dienst, die nicht ganz ernst zu nehmen sind.
Die Landespolizeiinspektion Gotha umfasst den Bereich der Landkreise
Gotha, Ilm-Kreis sowie den nördlichen Wartburg-Kreis. Seltsame Ereignisse,
der pragmatische Umgang mit selbigen und der hier und da erhobene
Zeigefinger gingen der Schreiberin ins Netz. Das hier Niedergeschriebene ist
nicht immer ernst aber auf jeden Fall nett gemeint.

Landkreis Gotha

Das Jahr 2014 war erst ein paar Tage alt, als jemand verdächtige
Geräusche und einen vermuteten Einbruch vom Gelände einer Agrar-
Genossenschaft meldete. Geprüft wird eine solche Meldung immer. Das
Ergebnis dieser Prüfung: die Rinder im Stall waren sehr unruhig und zerrten
an den Boxengitterverriegelungen, was die verdächtigen Geräusche erklärte.
Ein betrunkenes Pärchen war sich in Gotha nicht einig über die
einzuschlagende „Abgangsrichtung“, weswegen die Frau sich einfach auf die
Straße legte. Polizeiliche Überredungskunst führte zum Erheben der Dame.
Sie ging getrennt von ihrem Partner nach Hause.

Die Formulierung „Geschädigte und Täter waren bis vorhin verlobt“
bezeichnet die Folge einer Handgreiflichkeit zwischen den ehemaligen
Verlobten.

Bei einem Ladendiebstahl hat jemand mehrere Flaschen Schnaps
unterschiedlicher Marken geklaut. Trockener Kommentar einer Kollegin: der
wollte eine Verkostung machen.

Wegen eines quer auf der Straße liegenden Baumes Ende Januar zwischen
Tabarz und Inselsberg musste dieselbe voll gesperrt werden. Allerdings
ohne nennenswerte Verkehrsbehinderungen, da „annähernd kein
Verkehrsaufkommen“ festzustellen war.

Alkohol führt zu Handlungen, die nüchtern eher nicht stattfinden. Um
„alkoholbedingte Kommunikationsprobleme“ handelte es sich bei einer Frau,
die sich über den Polizeinotruf beschwerte, weil ihr Liebster nicht nach
Hause gekommen ist.

An die Polizei und ihre Übernachtungsmöglichkeiten erinnerte sich im
Dezember in Waltershausen ein Mann, der Randale veranstaltete. Die
Polizei soll ihn abholen, damit er „endlich Ruhe vor seiner Alten hat“, so sein
„Hilferuf“.

Bei der Aufnahme eines Jugendlichen in ein Kinderheim ging der 14-Jährige
gleich wieder stiften. Bei ihm wurde eine „intensive Schulabstinenz“
vermutet.

Ein 31-Jähriger war verärgert, weil seine Mutter am nächsten Tag in den
Urlaub fährt und ihn nicht mitnimmt – das war Grund für ihn, auf ein
Verkehrsschild einzudreschen.

Einem recht ungewöhnlichen Hobby scheint eine junge Dame in Gotha
nachzugehen. Sie wurde beobachtet, wie sie in einem Gebüsch buddelte
und wühlte. Merkwürdig. Die Polizisten erfuhren, dass sie Ameisen für ihre
neue Ameisenzucht gesammelt hat.

Den „Bösen Blick“ vermutete ein Beschwerdeführer beim
Straßenbahnfahrer, denn der habe ihn provozierend angesehen. Daher
wolle er ihn anzeigen. Daraus wurde nichts.

Ein Bürger der Stadt Gotha wollte der Polizei etwas Gutes tun und bot eine
Liegenschaft zur Nutzung als Polizeiliche Beratungsstelle an. Dem Mann war
offenbar entfallen, dass eine solche Einrichtung seit Jahren am Oberen
Hauptmarkt existiert. Höflich bedankten wir uns bei dem Mann, mussten
aber das Angebot ablehnen.