„Vorlesen an ungewöhnlichen Orten“

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Mit der Aktion „Vorlesen an ungewöhnlichen Orten“ hat sich die Stadtbibliothek Gotha bei dem Wettbewerb „Ideen für die Bildungsrepublik“ beworben. Dazu aufgerufen hatte die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Bibliotheken gehören in der Bundesrepublik zu den Bildungseinrichtungen, da hier Lese-, Recherche- und Medienkompetenz vermittelt wird und sie Zugang zu Wissen demokratisieren. Vielen Kindern wird zuhause nicht mehr vorgelesen und Eltern scheuen sich oft, in eine Bibliothek zu gehen. Deswegen geht die Stadtbibliothek raus an ungewöhnliche Orte. So sollen auch die Kinder auf das Lesen neugierig gemacht werden, die mit Büchern sonst nicht in Berührung kommen. Am Ende jeder Veranstaltung wird darauf hingewiesen, dass die Bücher in der Kinderbibliothek ausgeliehen werden können.

Die Aktion „Vorlesen an ungewöhnlichen Orten“ startete beim Oberbürgermeister. Knut Kreuch hatte die Kinder ins Rathaus eingeladen und las eine Gruselgeschichte und ein Märchen vor. Anschließend berichtete er über seine Arbeit, bevor die Schüler sein Amtszimmer besichtigen und auf dem Chefsessel Platz nehmen durften. Der Andrang war riesig, der Bürgermeister musste 50 Autogramme schreiben.

Ein weiterer Programmpunkt war die Feuerwehr. Passend zum Thema wurde eine Geschichte vorgelesen. Anschließend durften die Kinder in die Einsatzfahrzeuge klettern, das Feuerwehrhaus auskundschaften und zusammen mit der Jugendfeuerwehr einen „Brand“ löschen. Auch das Kunsthaus beteiligte sich an der Aktion, wo nach einer spannenden Geschichte ein kurzer Kinofilm, passend zur Peter-Blümel-Ausstellung gezeigt wurde. Die Musikschule Heinze stand ebenfalls auf dem Programm. Hier erfuhren die Schüler anhand einer spannenden Geschichte etwas zum Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart. Danach durften verschiedene Instrumente ausprobiert werden.

Weiter ging es zum Brautstudio Lippmann. Ein Bürger, der sich auf einen Aufruf der Stadtbibliothek hin als Vorleser gemeldet hatte, begeisterte auch hier wieder die Kinder mit seinen Geschichten. Nach dem Vorlesen durften sich alle als Prinzessinnen oder Prinzen verkleiden, wurden geschminkt und frisiert und zum krönenden Abschluss gab es eine Modenschau. Die Mitarbeiterinnen hatten für die Mädchen Kopfschmuck gebastelt, den sie den Kindern als Geschenk überreichten.
Der letzte Termin fand in der Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr im Schloss Friedrichsthal statt, wo die Modelleisenbahn, die über mehrere Räume verläuft und einmalig in Deutschland ist, vorgeführt wurde.

Bei der Initiative des Bundesministeriums war ausdrücklich Nachhaltigkeit gefordert, die dadurch gegeben ist, dass die Vorleseaktionen in den nächsten Jahren fortgeführt werden. Die Vorbereitungen laufen bereits.