Vortrag mit Führung im Herzogliches Museum Gotha

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Das Sammeln fernöstlicher Kostbarkeiten und Kuriositäten besitzt in Gotha eine mehr als 350jährige Tradition. Bereits in den ersten Inventarbüchern der Kunstkammer des Schlosses Friedenstein aus der Mitte des 17. Jahrhunderts sind Objekte aus China und Japan vermerkt.

Kurz nach 1800 ließ Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg (1772-1822) im Westturm des Schlosses Friedenstein ein „Chinesisches Kabinett“ einrichten, das im 19. Jahrhundert neben den Londoner Ostasiensammlungen als bedeutendste Einrichtung seiner Art in Europa galt. In der Zeit der Nachkriegswirren 1945/46 wurden den Gothaer Kunstsammlungen äußerst schmerzhafte Verluste zugefügt, von denen auch die ostasiatischen Bestände stark betroffen waren. Dennoch umfasst die Ostasiensammlung der heutigen Stiftung Schloss Friedenstein noch immer ca. 1800 Objekte.

Nachdem mit der Neueröffnung des Herzoglichen Museums im Oktober 2013 für die Spitzenwerke der Gothaer China- und Japan-Sammlung eine dauerhafte Präsentationsmöglichkeit geschaffen wurde, öffnete vor gut zwei Wochen die Sonderausstellung „Gotha und der Ferne Osten – Kostbarkeiten aus dem Chinesischen Kabinett“ ihre Pforten.

Ute Däberitz, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin der Ausstellung, führt in ihrem Vortrag am kommenden Donnerstag, 5. Juni 2014, 19 Uhr in die Ausstellung ein und nimmt die Zuhörer mit auf eine Reise durch die mehr als 350jährige Sammlungsgeschichte: Bei Herzog Ernst dem Frommen beginnend, der für seine Kunstkammer „fremder Nationen Rüstungen, Kleider und Geräthe“ zusammentragen ließ – über Herzogin Luise Dorothea, die eine große Leidenschaft für ostasiatische Porzellane besaß und Herzog August, dessen „Chinesisches Kabinett“ im 19. Jahrhundert selbst unter gekrönten Häuptern als große Sensation galt – bis hin zu Herzog Alfred, der kostbare Geschenke des japanischen Kaisers an das Gothaer Museum übergab.

Donnerstag, 5. Juni 2014, 19 Uhr

Ute Däberitz, wissenschaftliche Mitarbeiterin
Eintritt 5 €, erm. 2,50 €