Vortrag über den Fabel- und Lieddichter Wilhelm Hey im Gymnasium Ernestinum Gotha

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Wenn zum St. Martinstag am 10. November im Kreis Gotha in vielen Orten Kinder mit Lampions durch die Straßen ziehen und Martinslieder singen, wird dabei auch häufig das Lied „Weißt du wieviel Sternlein stehen?“ erklingen, dessen Text Wilhelm Hey verfasste. Der Geburtstag des am 26. März 1789 in Leina im damaligen Herzogtum Gotha geborenen Theologen, der als Fabel- und Lieddichter berühmt wurde, jährte sich in diesem Jahr zum 225. Mal.

Der 2008 gegründete Freundeskreis Wilhelm Hey, der sich die Wahrung seines Andenkens zum Ziel gemacht hat und in den Wirkungsorten Heys aktiv ist, lädt daher zum Abschluss des diesjährigen Hey-Jubiläumsjahrs am kommenden Freitag, 7. November um 19.00 Uhr zu einem Lichtbildervortrag über das Leben von Wilhelm Hey mit Dieter Vogel, Leina, in der Aula des Gymnasium Ernestinum ein. Der Eintritt ist frei.

Wilhelm Hey studierte nach dem Besuch des Gymnasium illustre in Gotha – dem Vorgänger des heutigen Gymnasium Ernestinum – an den Universitäten Jena und Göttingen Theologie. 1818 trat er in Töttelstädt seine erste Pfarrstelle an, amtierte ab 1828 an der Gothaer Schlosskirche als Hofprediger und wurde 1832 schließlich Superintendent in Ichtershausen. Dort entstanden neben seinen Fabelbüchern für Kinder, mit denen er berühmt wurde, auch der Text für das bekannte Weihnachtslied „Alle Jahre wieder“ bzw. das anfangs erwähnte Lied „Weißt Du wieviel Sternlein stehen?“. Hey, der sich außerdem vielfältig auf sozialem Gebiet engagierte – hier sind vor allem die Gründung einer Leihbibliothek in Ichtershausen und die Unterstützung der dortigen Fortbildungsschule zu nennen – gehörte auch kurzzeitig dem Landtag des Herzogtums Gotha an. Er starb am 19. Mai 1854 in Ichtershausen.

Dieser Vortrag ist gleichzeitig ein Angebot im Rahmen der Straße der Deutschen Sprache, der Gotha seit 2013 angehört. Dieses vom Sprachpflegeverein der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft in Köthen initiierte und im Wachsen begriffene Straßenprojekt hat sich zum Ziel gemacht, sprachgeschichtlich bedeutsame Orte in Mitteldeutschland zu verbinden und Touristen nahe zu bringen.