Vortrag von Dr. des. Andreas Christoph im Rahmen der zweiten "Gothaer Kartenwochen"

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Neue Forschungen zur Sammlung Perthes – insbesondere zur Gothaer Globenproduktion – stellt Dr. des. Andreas Christoph von der Friedrich-Schiller Universität Jena am Donnerstag, 26. Mai, bei seinem Vortrag im Rahmen der zweiten „Gothaer Kartenwochen“ vor. „Zur Geschichte der Globen aus Gotha (1790 bis 1990) – Modelle der Erde und des Himmels aus zwei Jahrhunderten“ ist die Veranstaltung überschrieben, die um 18.15 Uhr im Spiegelsaal der Forschungsbibliothek Gotha auf Schloss Friedenstein beginnt. Der Eintritt ist frei.

Im Mittelpunkt des Vortrags stehen Globen aus Gotha, speziell aus der Zeit von 1790 bis 1990. Dabei wird der Weg von den ersten Entwürfen im Verlag Justus Perthes bis zur Verlagskartografie der DDR skizziert. Sowohl im Bild, als auch am plastischen Original ist so eine Reise „um den Globus“ möglich, zugleich wird der Blick in den Himmel und zum Mond gerichtet. Neben den wissenschaftlichen Porträts der wichtigsten Akteure geht es darum, ein Verständnis für die Vielzahl und das Spektrum dieser Weltmodelle zu ermöglichen.

Als Hersteller von Globen ist weder der Verlag Justus Perthes noch der VEB Herrmann Haack Kartographische Anstalt Gotha in größerem Umfang hervorgetreten. Während sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Globenhersteller am Markt etabliert haben, blieb die Globus-Idee des Perthes-Mitarbeiters Adolf Stieler unverwirklicht. Erst zu Beginn des 20. Jahrhundert entwickelte Herrmann Haack eine Serie physisch-politischer Erdgloben. Im Rahmen des Vortrags in der Forschungsbibliothek werden unter anderem zwei der von Hermann Haack entworfenen Globen aus dem Bestand der Sammlung Perthes präsentiert.

Der Referent, Dr. des. Andreas Christoph, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ernst-Haeckel-Haus des Instituts für Geschichte der Naturwissenschaften, Medizin und Technik der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Vor wenigen Wochen hat er eine Dissertation zu dem 1804 von dem Weimarer Verleger Friedrich Justin Bertuch gegründeten „Geographischen Institut“ vorlegt, die erstmals umfassend der Geschichte des vor Perthes bedeutendsten kartografisch-geografischen Verlages Thüringens nachgeht.

Mit den „Zweiten Gothaer Kartenwochen“ knüpfen Forschungsbibliothek und Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt an die historisch-kartografischen Traditionen Gothas an, deren bedeutendster Bestandteil sicher die historischen Sammlungen des Gothaer Verlages Justus Perthes sind. Als Sammlung Perthes Gotha werden sie heute von der Forschungsbibliothek Gotha betreut und für die Forschung zugänglich gemacht. Übrigens: Bis zum 3. Juli ist im Rahmen der Kartenwochen im Spiegelsaal der Forschungsbibliothek Gotha auch die Ausstellung „Botanische Weltbilder. Oscar Drude und die pflanzengeographischen “ zu sehen.

Publiziert am 19.05.2011, 11:03 Uhr