Wenn Libellenflügel die Ansiedelung von Bakterien erschweren

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Jena (04.11.16) Krönender Abschluss des 5. Gründer- und Innovationstages waren am Donnerstagabend (3.11.) die 90-sekündigen Kurzvorstellungen, sog. Elevator Pitches, von Innovations- und Gründungsteams aus Jena und Weimar.
Dem Motto der Veranstaltung „Natur als Blaupause für Innovation?“ folgend hat die Jury das Team um Prof. Dr. Klaus D. Jandt vom Otto-Schott-Institut für Materialforschung der Uni Jena zum Sieger gewählt: Die Struktur von Libellenflügeln war für die Forscher ein Vorbild für die Nanostrukturierung von technischen Materialien wie Titan: Damit kann eine Ansiedlung von Bakterien erschwert werden, was z. B. zur Verbesserung von Implantaten eingesetzt werden kann. Den Publikumspreis erhielt das Team DartAlec, das ein zum Patent angemeldetes Verfahren zur automatisierten Punkteerkennung für das Steel-Dart-Spiel entwickelt hat. Die Idee stammt aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Joachim Denzler, der den Lehrstuhl für Digitale Bildverarbeitung an der Uni Jena innehat. Dotiert sind die Preise mit je 500 Euro, die von der Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH (bm-t) und der Sparkasse Jena-Saale-Holzland gesponsert wurden.
14 Gründungsprojekte der Universitäten Jena und Weimar präsentierten sich bei der Werkschau und knüpften erste Kontakte. Auch der Thüringer Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee und Jenas Uni-Präsident Prof. Dr. Walter Rosenthal informierten sich über das Potenzial der Gründungsideen. In ihren Begrüßungsreden unterstrichen sie die Bedeutung von Innovation und Gründungen für die Hochschulstandorte und sprachen sich für ein Ineinandergreifen von Wissenschaft und Wirtschaft aus.

Wissenschaftspreise für anwendungsnahe Abschlussarbeiten vergeben

Die anschließend vergebenen Wissenschaftspreise für anwendungsnahe Abschlussarbeiten der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) honorierten diesen Gedanken: Prof. Dr. Thorsten Heinzel, FSU-Vizepräsident für Forschung, übergab den mit 500 Euro dotierten Preis für die beste Dissertation an Kerstin Scheubert aus der Bioinformatik. Ihre Dissertation „Small Molecules: From Mass Spectral Fragmentation Data to Structural Elucidation“ ist bereits auf Interesse in der Wirtschaft gestoßen. Der Physiker Thorsten Albert Goebel erhielt den mit 300 Euro dotierten Preis für die beste anwendungsorientierte Masterarbeit. Sein Thema sind „Hochrobuste ultrakurzpulsgeschriebene Fasersensorarrays“, deren Inhalte in ein Verbundprojekt eingeflossen sind. Die Preise wurden von der Wirtschaftsförderung Jena und dem Bundesverband Mittelständische Wirtschaft gesponsert.
Fast 200 Gründungsinteressierte, Unternehmer, Wissenschaftler und Innovatoren konnten sich ein Bild vom Potenzial junger Unternehmungen in der Region Jena-Weimar machen und diskutierten intensiv das Für und Wider des Vorbilds „Natur“ im Innovationsprozess. Die anwesenden Bionik-Experten aus ganz Deutschland machten deutlich: Auf der Suche nach Innovationen und neuen Produkten lohnt sich ein Blick in die Natur. Sie liefert viele Lösungswege, diese müssen allerdings richtig interpretiert werden.
Der Gründer- und Innovationstag wurde gemeinsam vom K1-Gründerservice der Universität Jena und der Gründerwerkstatt neudeli der Bauhaus-Universität Weimar ausgerichtet.

Fliesenstudio Arnold