Der renommierte kanadische Wirtschaftsgeograph Prof. Dr. Harald Bathelt konnte als Redner für die dritte „Jena Lecture Series in Human Geography“ (JLS) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) gewonnen werden. Der Professor am Department of Political Science und am Department of Geography an der Universität Toronto sowie Inhaber des Canada Research Chair in Innovation and Governance gehört zu den weltweit am meist zitierten Wirtschaftsgeographen. Bathelt wird am 29. Juni um 18 Uhr in den Rosensälen (Fürstengraben 27) unter dem Titel „Conceptualizing multiple clusters in mega-city regions. The case of the biomedical industry in Beijing“ Einblicke in seine aktuelle Forschung gewähren. Zudem sind interessierte Studierende und Doktoranden dazu eingeladen, am 29. und 30. Juni an zwei Workshops teilzunehmen, die im Rahmen der JLS angeboten werden.
Die vom Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie am Institut für Geographie organisierte JLS soll den internationalen Ideen- und Wissensaustausch in der Humangeographie fördern und vor allem Nachwuchswissenschaftler und -innen in die wissenschaftliche Diskussion über Fach- und Ländergrenzen hinweg einbinden. Dazu wird jeweils eine herausragende Persönlichkeit aus dem Ausland eingeladen, ihre aktuellen Forschungsfragen und -antworten in einem Vortrag und zwei Workshops zur Diskussion zu stellen.
Der Vortrag von Gastwissenschaftler Harald Bathelt thematisiert einen besonderen und in dieser Form einzigartigen Aspekt der Wirtschaft in Peking. Hier sind parallel zueinander drei Wirtschaftscluster in der biomedizinischen Industrie entstanden, die als Industrie- und Forschungsparks gegründet wurden. Dabei stellt sich die Frage, ob diese drei Parks der gleichen Branche in einem Wettbewerb um die gleichen Ressourcen stehen oder ob sie zueinander komplementär sind und als eine neue Art von Industrie-Konfiguration gelten. Dieses Beispiel dient Bathelt zur Erläuterung des Phänomens von mehreren Wirtschaftsclustern in Metropolregionen und deren komplexen räumlichen Zusammenhängen.
