Wie kam die Südsee nach Deutschland?

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Das Forschungszentrum Gotha für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt lädt im Rahmen seines Frühjahrsprogramms alle Interessierten zu einem Vortrag von Dr. Thomas Biskup am Montag, 21. Mai, ein. Beginn ist um 18.15 Uhr im Seminarraum des Forschungszentrums („Pagenhaus“).

Biskup lehrt an der University of Hull Geschichte der Frühen Neuzeit und ist einem breiten Publikum durch seine Forschung zu Friedrich dem Großen und zum kulturellen Erbe der Monarchie bekannt. Er ist wissenschaftlicher Partner und Ko-Kurator der zurzeit laufenden großen „Friederisiko“-Ausstellung in Potsdam. In seinem Vortrag am Forschungszentrum spricht er über „Imperiale Interdependenzen: Naturgeschichte in deutsch-englischen Gelehrtennetzwerken in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts“.

Im Laufe des 18. Jahrhunderts begann eine neue Phase der europäischen Expansion in Asien, Afrika und Amerika. Sie verband die aufstrebende Naturgeschichte eng mit dem Ausbau der britischen und französischen Kolonialreiche und erzeugte Spannungen zwischen den universalen Ansprüchen der Gelehrtenrepublik und den Abgrenzungen der politischen Rivalen. Deutsche Gelehrte, die an den Universitäten und Akademien des Heiligen Römischen Reiches tätig waren, waren hingegen auf Zugang zu den Seemächten angewiesen. Nach 1763 gewannen hier die dynastischen Verbindungen zwischen Hannover und Großbritannien besondere Bedeutung: Gelehrte der Göttinger Universität und Akademie wurden eng in die imperialen Netzwerke eingebunden, die von Londoner Institutionen wie der Royal Academy und dem Botanischen Garten in Kew über den Globus gespannt wurden.

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