Windige Geschichten – Antike Mythen und die Fächersprache

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Die Münchner Sammlerin Ute Michaels übergab 2012 aus ihrer Stiftung Ute Michaels eine über 500 Fächer zählende Kollektion als Dauerleihgabe der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha. Aus dieser Sammlung wurde nun eine Auswahl von mehr als 70 außergewöhnlichen Fächern unter dem Thema „Liebespaare“ für die Ausstellung „Der Liebe leichte Schwingen – Fächer und Liebespaare“ ausgewählt.

Fächer verschaffen nicht nur ein willkommenes Lüftchen an heißen Sommertagen, sie faszinieren seit Jahrhunderten auch als elegante Modeaccessoires. Aus wertvollen Materialien wie Elfenbein, Perlmutt, „Schwanenhaut“ oder Straußenfedern gefertigt und aufwendig bemalt, werden sie zur individuellen Kostbarkeit. Seit dem 17. Jahrhundert sind sie Inbegriff höfischer Koketterie und geheimnisvoller Liebeskonversation.

Einen Schwerpunkt der Schau wird das Zeitalter des Barock und Rokoko einnehmen, in dem sich die galante Liebe im Zeichen von Venus und Amor vielfach auf Kunstwerken und im Kunsthandwerk als Bildthema findet. Liebespaare aus der antiken Mythologie stehen neben biblischen und weltlichen Paaren, andere Liebende finden sich als bevorzugte Genres in barocken Schäferszenen und Liebesgärten wieder. Immer wiederkehrende Akteure sind der liebestolle Jupiter mit seinen zahlreichen Amouren und Bacchus, der Gott des Weines und der Ekstase.

Grafiken und Gemälde mit amourösen Darstellungen komplettieren die Ausstellung, indem sie Darstellungen und Bildinhalte der Fächer aufgreifen und das zeitgeschichtliche Gefühl widerspiegeln. Insgesamt werden an die 100 Exponate zum Thema Liebe und Liebespaare gezeigt.

Am kommenden Sonntag, 10. November 2013, 15 Uhr wird Gabriele Roth, Museumspädagogin, in einer Führung für Kinder die antiken Mythen erklären und in die geheimnisvolle Fächersprache einführen. Anschließend können die Teilnehmer selbst einen Fächer mit Glitzersteinen verzieren oder bemalen.

Sonntag, 10. November 2013, 15 Uhr
Schloss Friedenstein, Ausstellungshalle

Foto:Aida, Frankreich, Ende 19. Jh.
© Stiftung Ute Michaels, München