Theater Erfurt bringt „Evita“ auf die Bühne

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Am Samstagabend gibt es am Theater Erfurt wieder eine Premiere. Dann wird zum ersten Mal das Musical „Evita“ von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice in einer Neuinszenierung aufgeführt. Es erzählt die Geschichte der legendären Sängerin und Ehefrau des argentinischen Diktators Juan Perón, Eva Duarte de Perón, bekannt als Evita.

Die Zuschauer erwartet ein mitreißendes musikalisches Schauspiel, in dem die niederländische Sopranistin Marisca Mulder als Evita auftritt. Den Diktator gibt der russische Sänger Juri Batukov, der seit zwei Jahren dem Erfurter Ensemble angehört. Der Ungar  Máté Sólyom-Nagy führt als Che – in Anspielung an den Revolutionär Che Guevara – kritisch kommentierend durch die Aufführung.

Nicole Claudia Weber, die mit Evita in Erfurt ihr Debüt gibt, hat das Musical furios inszeniert. Alle Register haben auch die Bühnenbildner Judith Leikauf und Karl Fehringer gezogen. Die abwechslungsreiche, permanent sich verändernde Szenerie nutzt alle technischen Möglichkeiten der Bühne. Die zeithistorischen Kostüme wurden von Silvia Fritz entworfen. Die musikalische Leitung hat der renommierte italienische Dirigent und Komponist Francesco Bottigliero übernommen,

Aus ärmlichen Verhältnissen

Evita stammt aus ärmlichen Verhältnissen und versucht ihr Glück in Buenos Aires (Fotos: Uwe Frost)
Evita stammt aus ärmlichen Verhältnissen und versucht ihr Glück in Buenos Aires (Fotos: Uwe Frost)

Das Musical zeichnet in Rückblenden, beginnend mit der Nachricht vom Tode Evitas am 26. Juli 1952, zentrale Lebensstationen der aus einfachen Verhältnissen stammen­den Eva Duarte de Perón nach. Als uneheliches Kind in einem kleinen argentinischen Dorf geboren, schließt sie sich in jungen Jahren dem Barsänger Magaldi (Jörg Rathmann) an und zieht mit ihm nach Buenos Aires. Dort arbeitet sie als Sängerin und erhält sogar kleinere Filmrollen, bevor sie schließlich an der Seite des Diktators Juan Perón zur First Lady Argentiniens aufsteigt. Von den Armen wird sie für ihr soziales Engagement wie eine Heilige verehrt, ihr früher Tod erschüttert das ganze Land.

Umstrittene Persönlichkeit

Eva Perón zählt zu den bekanntesten und gleichzeitig umstrittensten Persönlichkeiten des 20. Jahrhun­derts. Kritiker halten ihr den durch wechselnde Liebschaften erkauften Aufstieg, die Verfolgung von politischen Gegnern und ihre undurchsichtige Rolle in der Peronistischen Partei vor. Selbst ihre unbestreitbaren Erfolge, wie die Einführung des Frauenwahlrechts in Argentinien, können bisweilen nicht aus den Schatten­seiten ihrer Karriere heraustreten.

Evita an der Seite von Diktator Peron
Evita an der Seite von Diktator Peron

Beliebtes Musical

„Evita“ zählt zu den international meist gespielten Musicals und wurde u. a. 1980 mit sieben Tony-Awards ausgezeichnet. Andrew Lloyd Webber und sein Textdichter Tim Rice hatten bereits 1971 mit Jesus Christ Superstar einen Sensationserfolg gelandet, an den vor allem Lloyd Webber mit „Evita“ anknüpfen konnte.  Der Song „Don’t cry for me, Argentina“, den Lloyd Webber bereits 1976 im Zuge der Studioproduktion des Musicals aufgenommen hatte, wurde zu einem Welthit.

Im September 1979, nach 3000 Vorstellungen am Londoner Westend, gelangte das Musical an den Broadway, wo „Evita“ in der Originalproduktion von Harold Prince mehr als 1500 Mal über die Bühne ging – und seit 2012 in einer Neuauflage weiterhin begeistert gefeiert wird! In Erfurt war „Evita“ zuletzt in der Saison 1993/94 in der Alten Oper in der Regie von Joachim Franke zu erleben.

H&H Makler