Zum Erhalt kultureller Vielfalt

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Im Zeitalter der Digitalisierung, 3D-Kinoerlebnissen sowie vielen anderen neuen Techniken, haben es besonders die kleinen Lichtspielhäuser nicht leicht. Ihnen ist die Umstellung auf moderne Standards aus finanziellen Gründen kaum möglich. Um die kulturelle Vielfalt auch zukünftig zu sichern, gewährte das Thüringer Wirtschaftsministerium dem Jenaer Kino im Schillerhof kürzlich einen Fördermittelantrag.

Jochen Staschewski, Staatssekretär im Thüringer Wirtschaftsministerium übergab vor wenigen Tagen den Förderbescheid in Höhe von 40.000 Euro an Vertreter des Spartenkinos.  Die Umrüstung von 35-Millimeter-Filmrollen auf digitale Kopien kostet rund 70.000 Euro pro Kinosaal. Kleine Kinos sind oft nicht in der Lage, diese Kosten selbst zu tragen. „Wir fördern den Umstieg auf die neue Technik, um die Kino-Kultur in Thüringen auf einem hohen Niveau zu erhalten und die Schließung kleiner und regionaler Kinos zu verhindern“, begründet Staschewski die Bewilligung der Fördermittel.

Das Thüringer Wirtschafts-ministerium fördert die Umstellung auf Digitaltechnik mit maximal 20.000 Euro pro Vorführraum – das sind rund 30 Prozent der Gesamtkosten. Zusätzlich übernehmen der Bund und die Filmförderungsanstalt des Bundes maximal 40 Prozent der Umrüstungskosten.

Das Thüringer Wirtschaftsministerium hat als erstes der drei mitteldeutschen Länder ein solches Förderprogramm zur Kinodigitalisierung ins Leben gerufen. Insgesamt stehen dafür Mittel in Höhe von 300.000 Euro zur Verfügung, von denen bereits 200.000 Euro ausgezahlt worden sind. Zwölf Kinosäle in acht kleinen Filmtheatern konnten dadurch bereits bei der Digitalisierung unterstützt werden. „Kleine Programmkinos bieten ihren Zuschauern häufig Filme abseits des ‚Mainstreams’ und besitzen einen hohen kulturellen Wert“, sagte Staschewski. Das Kino Schillerhof sei mit seinem Programm ein ambitionierter Vermittler zwischen Filmkunst und Publikum.  „Diesen Ansatz wollen wir für die Zukunft erhalten“, sagte Staschewski.

Das Kino im Schillerhof wurde 1999 vom Film e.V. Jena mit einem Saal eröffnet. 2001 wurde es um einen Saal erweitert und bietet heute bis zu 130 Zuschauern Platz. Betreiber des Kinos ist die Christian Pfeil und Daniel Krischker GbR. Die Besucherzahlen sind in den letzten Jahren von knapp 25.000 Besuchern im Jahr 2009 auf rund 37.000 Besucher in 2011 gestiegen. Im Jahr 2009 wurde das Kino erstmals für sein Programm vom Kulturstaatsminister Bernd Neumann ausgezeichnet und war Preisträger des Kinoprogrammpreises der Mitteldeutschen Medienförderung. Diese Auszeichnungen erhielt das Kino erneut in den Jahren 2010 und 2011.

H&H Makler