Zwei IBA-Projektanträge aus Gotha

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Fristgerecht hat die Stadt Gotha zwei Projektanträge am 15.Juli 2014 bei der IBA Thüringen eingereicht. Der erste Antrag betrifft das Projekt „PRINZIBA, Projektgruppe für interkommunale Zusammenarbeit IBA Thüringen, Kooperation und Vernetzung“. In dieser Gruppe sind die Städte Altenburg, Eisenach, Gera, Gotha, Nordhausen, Mühlhausen und Sondershausen vertreten. Die Projektgruppe wurde Anfang des Jahres 2014 gegründet und hat sich seit dem bereits mehrfach zu Arbeitsberatungen getroffen. Thema ist die IBA Thüringen, mögliche Ideen und gemeinsame Projekte, der Gedanken- und Erfahrungsaustausch zu den aktuellen Themen der Stadtentwicklung wie Klimawandel, Demographischer Wandel und auch die schwierige Situation der kommunalen Haushalte. Die IBA Thüringen fördert nicht nur Bauwerke, sondern auch Prozesse, insbesondere auch neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Städten und Gemeinden. Darauf zielt der Antrag der PRINZIBA.

Der zweite Antrag hat den Titel “IBAhn, Vernetzung und Verbindung, Energie und Mobilität“. Dieses Projekt nimmt gemäß der Anforderung des Projektaufrufs der IBA, „Identitäten stärken, vorhandene Ressourcen ausbauen“, die Waldbahn als Rückgrat und verbindendes Element einer Projektfamilie auf, die sich in den verschiedenen an der Waldbahn liegenden Orten entwickelt. Das ist für Gotha insbesondere der Neubau eines Bahnhofsgebäudes als modernes Mobilitätszentrum. Ergänzend zum bereits vorhandenen Angebot von Eisenbahn, Straßenbahn, Bus, Taxi, PKW und Fahrrad sollen Carsharing, E-bike-sharing, Elektrotankstellen für Elektroautos und Pedelecs entstehen. Im Bahnhof soll, neben den in einem Empfangsgebäude notwendigen Nutzungen, wie Shops und Serviceeinrichtungen, ein kleiner Ausstellungsraum entstehen, der die Tradition Gothas im Bau von schienengebundenen Fahrzeugen mit Elektroantrieb dokumentiert und über Mobilität und Elektroenergie als die Themen der Zukunft informiert. Die Orte Leinatal, Waltershausen, Friedrichroda und Tabarz sind mit weiteren Projekten vertreten. So will Waltershausen das Gleisdreieck weiter profilieren und Friedrichroda den wunderschönen, historischen Bahnhof Reinhardsbrunn zu neuem Leben erwecken. Weitere Höhepunkte an der Strecke, wie die Galopprennbahn Boxberg oder das Schloss Reinhardsbrunn könnten im Zeitraum der IBA bis 2023 aktiviert werden.

Über 20 Projektpartner, darunter die Deutsche Bahn, die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen, der Landkreis Gotha, der Sanierungsträger Wohnstadt, verschiedene Universitäten und Hochschulen, das Fraunhofer Institut Ilmenau und die Stadtwerke Gotha haben sich schriftlich zur Mitwirkung am Projekt bekannt und entwickeln seit geraumer Zeit konkrete Ideen und Projekte. Im Herbst 2014 wird die IBA darüber entscheiden, wer IBA-Kandidat wird.
Bürgermeister Klaus Schmitz-Gielsdorf und der Leiter des Stadtplanungsamtes der Stadt Gotha Roland Adlich danken allen beteiligten Akteuren für die bisherige Zusammenarbeit und Unterstützung. Jetzt heißt es Daumen drücken. Bürgermeister Schmitz-Gielsdorf sagte: „Die Konkurrenz ist groß und es wird sicher viele gute Ideen geben, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Es wäre schön, wenn der begonnene Prozess und der Enthusiasmus, der alle beteiligten Akteure erfasst hat, durch die Anerkennung als IBA-Kandidat weiter qualifiziert und entwickelt werden könnte und schöne und sinnvolle Projekte für Gotha und die Region entstehen würden.“