Bad Tabarz: Zwei, die gemeinsam was bewegen

0
4496
Ralf Krumbein und Hendrik Rudolph. Foto: Rainer Aschenbrenner

Ralf Krumbein und Hendrik Rudolph – der eine Chef einer kleinen, aber feinen Manufaktur, die Bäckereimaschinen herstellt, mit weltweiten Absatz. Der andere ein aufstrebendes Biathlontalent, der seine Duftmarke nun auch international setzt. Beide aus Bad Tabarz. Beide stehen auf Qualität, Perfektion und Ausdauer – im Job, im Sport und im Leben. Und nicht zuletzt deshalb unterstützt der Unternehmer nun den Burschen, der sich anschickt, die Weltspitze zu erobern.

Eigentlich hatte er Skilauf und Schießen für sich abgeschlossen. Das war 2015. Da rannte der damals 14-jährige Biathlet Hendrik Rudolph allen anderen bloß noch hinterher. Doch ein Ortswechsel, die Höhenluft von Oberhof und sein neuer Trainer Alexander Wolf wirkten Wunder: Inzwischen ist der Sportgymnasiast Thüringens Nachwuchshoffnung und seit zwei Jahren der beste Deutsche seines Jahrgang.

Alles begann vor elf Jahren, in der „Villa Pusteblume“ in Georgenthal im Landkreis Gotha. Ein Flyer vom SV Motor Tambach-Dietharz fiel Hendriks Mama in die Hand. Sie arbeitete dort und Viola Rudolph meinte, ihr Sohnemann wäre gut in diesem Sport aufgehoben. Also wurde er angemeldet.

So lernte Hendrik parallel zum Lesen und Schreiben das Skilaufen. Das mit dem Schießen, das kam später dazu. Da war Hendrik 9 Jahre alt. Zunächst bekam er wie andere seines Alters ein Einzellader-, wenig später dann ein Mehrfachlader-Luftgewehr in die Hand. Erst seit 2016 ist die typische Kleinkaliberwaffe sein Sportgerät.

Dem Biathlon gehört sein ganzes Herz derweil. Zwischendurch probierte er sich auch beim Fuß- und Handball aus. „Aber ich war und bin immer noch nicht der große Teamplayer.“

Was ihn am Biathlon fasziniert? „Der krasse Wechsel zwischen Loipe und Schießstand. Beim Laufen kann ich mich maximal auspowern und richtig eskalieren. Beim Schießen geht es um Ruhe und Kontrolle.“ Dafür muss der jagende Puls runter, der ab 100 m vorm Schießen mit einer Temposenkung reguliert wird.

Zwei so grundsätzlich verschiedene Sportarten wie Laufen und Schießen zu vereinen, braucht neben körperlicher Fitness ohne Frage auch mentale Stärke. Auf sie setzt der 17-Jährige schon am Tag vorm Wettkampf. „Da gehe ich im Kopf alle Handlungsabläufe durch und Plane den Wettkampf schon im Voraus.“ Tags darauf prägt er sich dann die Strecke, deren Profil und Struktur ein: „Wo kann ich angreifen, wo mach ich die Zeit?“

Die Hatz in der Loipe ist seine Schokoladenseite. „Da habe ich 99,8 % Laufleistung gegenüber den anderen gehabt. Das ist ein Wert, der in Meter je Sekunde die Leistungen von uns allem vergleicht.“ Beweis dafür: In der aktuellen Saison, in der er rund 1.700 km mit Ski absolvierte, gab es nur wenige Starts des jungen Athleten, bei denen er nicht die beste Laufzeit ablieferte.

Das Schwarze in der Schreibe trifft er indes auch immer besser. Seine Schießleistung beträgt 80 %, was für sein Alter ziemlich gut ist – nicht zuletzt dank seines Trainers Alexander Wolf. „Ein absoluter Top-Mann“, wie Hendrik voller Bewunderung meint.

Begann einst mit Hendriks Mama seine Sportler-Karriere, so steht ihm heute sein Stiefvater Nick Laufer zur Seite, der sich u. a. um Sponsoren kümmert. Die braucht es auch im Biathlon, will man ganz nach oben, in die Weltspitze. Und die strebt Hendrik an, der seit Anfang 2017 zum Kader der deutschen Jugend-Nationalmannschaft gehört.

Einer seiner Sponsoren ist die Firma KRUMBEIN rationell. Nicht nur, weil sie zufällig in Hendriks Heimatstadt Bad Tabarz angesiedelt ist. Deshalb aber kannten sich Firmenchef Ralf Krumbein und Hendriks „Manager“ Nick. Schließlich sind Ralf Krumbein und seine Kinder auch im Tabarzer Sportverein aktiv. Fast so erfolgreich wie Hendrik – der 13-jährige Sohn und die 8-jährige Tochter holten Siegertrophäen im „Zwergencup“ des Thüringer Skiverbandes beim alpinen Abfahrtslauf ins Krumbein-Heim.

Darüber hinaus schwört Hendrik trotz seiner jungen Jahre schon auf perfekte Technik, setzt auf höchste Qualität. Deshalb hat er jetzt auch einen neuen Schaft für seine Sportwaffe. Der wurde ganz nach seinen Vorstellungen und wie ein Maßanzug gefertigt: „Damit kann kein anderer als ich schießen.“ Da ergab eines Tages das eine das andere. Schließlich holte sich auch „KRUMBEIN rationell“ mit seiner Bäckerei- und Konditoreitechnik einen (Welt-)Spitzenplatz in der Branche dank Lösungen, die so flexibel sind wie die Wünsche der Kunden individuell.

Deshalb prangt jetzt das KRUMBEIN-Logo auf dem Tragegurt von Hendriks Kleinkaliberbüchse, die er übrigens „Brunhilde“ taufte. Ein Teil der finanziellen Zuwendung floss in neue Ski. Acht davon begleiteten das Adlerauge auf Skiern in der abgelaufenen Saison. „Die Weltklasseleute haben locker die doppelte Anzahl.“ Deshalb, weil auch die Skier ganz individuell auf den Sportler eingestellt werden. Dazu gehört die Spannung des Skis, die auf das Gewicht des Sportlers angepasst ist. Zudem sorgen verschiedene Schliffe der Laufflächen dafür, dass optimale Bretter faktisch für alle Schneebedingungen an Bord sind. „Da machen schließlich schon 2° Grad Temperaturunterschied und Schneebedingung was aus.“

Ralf Krumbein will nun auch in der Saison 2018/19 Hendrik unterstützen, „denn er ist ein großes Talent und für uns natürlich ein Sympathieträger“.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT