„Ära der Freundschaft” jetzt im Schlosspark zu sehen
Das 1824 vom Gothaer Bildhauer Jacob Balthasar Rathgeber geschaffene Denkmal „Ära der Freundschaft” wurde in den vergangenen Monaten umfangreich steinrestauratorisch instandgesetzt. Das Kunstwerk fristete seit der Umwidmung der ursprünglichen Herzoglichen Parkanlage „Prinzenpalais” in einer Kleingartenanlage seit 1946 ein nicht denkmalgerechtes Dasein.
Um dieses kulturhistorisch wertvolle und einzigartige Denkmal zu erhalten, vor dem Verfall zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde es vom ursprünglichen Standort transloziert, anschließend restauriert und an einem neuen Standort im Schlosspark wiederaufgebaut. Hierfür wurde das Denkmal in einzelne Teile zerlegt und mittels Kran, welcher im Bereich der Wendeschleife der Straße der Einheit aufgestellt wurde, auf LKWs verladen.
Die steinrestauratorische Instandsetzung des Denkmals erfolgte anschließend in der Werkstatt der Firma Denkmalpflege und Restaurierung Schiecke aus Erfurt. Planungsseitig wurde das Projekt vom Ingenieurbüro für Steinsanierung und Denkmalpflege, Dr. Heike Kirsten, betreut.
Neben der Reinigung der Steinoberflächen zur Entfernung von Krusten, biogenem Bewuchs und anderen schädlichen Ablagerungen, erfolgte eine Entsalzung, das Festigen und Konservieren von Steinoberflächen, das Kleben von Rissen und Schalenbildungen und das Rekonstruieren verloren gegangener Ornamentik wie Voluten und Arabesken. Da das Denkmal ein herausragendes Beispiel klassizistischer Bildhauerarbeit darstellt und durch eine hochwertige bildhauerische und handwerkliche Qualität gekennzeichnet ist, wurden verloren gegangene Teile der Bildhauerarbeiten wie Hände, Füße und Gesichter der Knaben rekonstruiert.
Nach Abschluss der steinrestauratorischen Arbeiten wurde das Denkmal inklusive seiner umfangreichen Stufenanlage am neuen Standort im Schlosspark, nordöstlich des Orangerieparterres wiederaufgebaut. Für das Projekt wurde bei der Kulturstiftung Gotha erfolgreich ein Fördermittelantrag gestellt. Diese reichte einen Betrag von 50.000 € aus. Damit konnten die Gesamtkosten des Projektes von 99.900 € zur Hälfte finanziert werden. Besonderer Dank gilt damit den Spenderinnen und Spendern der Stiftung, die erneut ein Projekt des Gartenamtes unterstützen konnte.
