Vogelperspektive (13): Grabsleben

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Gotha (red, 2. Juni). Das Dorf Grabsleben im östlichen Landkreis Gotha/Thüringen ist Ortsteil der Landgemeinde Drei Gleichen.
„Oscar am Freitag“-TV gewährt einen luftigen Überblick mit Drohnenaufnahmen.

Aus der Geschichte:
Die Anfänge der eigentlichen Grabslebener Dorfgeschichte liegen im Dunkeln. Die Wortherkunft lässt nur Vermutungen zu. Nach der Endung -leben könnte es sich um eine slawische Siedlungsgründung handeln.
Die erste urkundliche Erwähnung fand der Ort 1191 in einer Urkunde des Landgrafen Hermann von Thüringen, 1197 als Grauesleb.
Weitere Ortsnamen waren Grabisleibin, Grabisloubin und Crabißlewben.
1291 bestätigte Landgraf Albrecht den Kauf von 1¾ Hufen in Grabsleben durch Ritter Kunemund von Stotternheim in Schwabhausen.
Noch im Jahr 1525 erschien das Dorf als ein dem Kloster Georgenthal zinspflichtiger Ort.
Vermutlich war Grabsleben ursprünglich ein Platzdorf mit zwei parallel verlaufenden Straßen (heute Große Gasse und Kleine Gasse).
Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) verlor der Ort im Jahre 1638 von 300 Einwohnern 228. An Sachwerten gingen verloren: 39 von 64 Wohnhäusern, 39 von 45 Pferden, 59 von 60 Rindern, 700 Schafe und 60 Schweine.
Die aus der Völkerschlacht bei Leipzig in ihre Heimat zurück fliehenden französischen Soldaten wüteten am 24. und 25. Oktober 1813 im Ort und plünderten alles, was sie bekommen konnten, auch in der Kirche.
Bis ins 19. Jahrhundert gehörte Grabsleben mit Wächs zum Amt Gotha.
Alte Flurnamen (Klause, Klausegraben, Über der Klause und Klausebrunnen) und große Werksteine, die man beim Umpflügen der Äcker fand, weisen auf das Vorhandensein eines Klosters oder einer Kapelle hin, das oder die nordöstlich vom Gleichenhof stand.
Die größeren Steine sollen beim Bau von Schloss Friedenstein verwendet worden sein.
Grabsleben besaß mindestens bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein Backhaus, ein Brauhaus und zwei „Hirtenhäuser“.
Die bei Beck erwähnte Schenke wurde im 18. Jahrhundert in der Ichtershäuser Straße, der Hauptdurchgangsstraße, gebaut. Im Jahre 1946 ging sie in den Besitz der heutigen Betreiberfamilie über. Es gibt sie auch heute noch („Zur guten Quelle“).
Ein zweites Gasthaus befand sich in der Großen Gasse 30, die „Gaststätte von Edwin Ißler“. Diese Gaststätte wurde 1950 geschlossen und ist heute ein Wohnhaus.
Auch besaß der Ort bis 1600 das Recht zum Malzanbau („Malzgerechtigkeit“), danach musste Grabsleben das Malz zum Bierbrauen in Gotha holen.
Anfang 1925 erhielt der Ort elektrisches Licht.
Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Cobstädt und Großrettbach eingegliedert.
Seit 1991 besteht der Schützenverein des Ortes.
Vom 21. Mai 1991 bis 2009 gehörte der Ort zur Verwaltungsgemeinschaft Drei Gleichen.
Mit ihrer Auflösung am 1. Januar 2009 und dem Zusammenschluss der Gemeinden Mühlberg, Seebergen, Wandersleben mit Grabsleben zur Einheitsgemeinde Drei Gleichen wurde Grabsleben zu einem Ortsteil dieser Gemeinde.
Quelle: Wikipedia

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