Hummeln am Hintern erkennen

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Eine Erdhummel (Bombus terrestris). Foto Ronald Bellstedt

Jena (red/NABU, 1. Augsut). Augen auf, Lupe raus und Stift gezückt: Der NABU-Insektensommer steht wieder vor der Tür. Vom 5. bis 14. August heißt es Sechsbeiner beobachten und zählen. Groß und Klein bundesweit und auch in Thüringen sind aufgerufen, eine Stunde an einem schönen Platz mit Blick in die Natur wichtige Daten für die Artenvielfalt zu sammeln.

Diesmal Hummeln genauer unter die Lupe nehmen
Putzig, pelzig und mit einem ganz eigenen Streifenmuster: Hummeln stehen in diesem Jahr ganz besonders im Fokus der Aktion. „Kannst Du Hummeln am Hintern erkennen?“, lautet die Entdeckungsfrage 2022 für alle, die zum ersten Mal genauer bei den Insekten hinschauen.
„In Thüringen wurden bisher 31 verschiedene Hummelarten nachgewiesen. Am häufigsten kommen aber Hummelarten vor, die jeder schon mal gesehen hat. Zu ihnen gehören Ackerhummel, Steinhummel und Erdhummel“, sagt Ronald Bellstedt, ein Insektenexperte des NABU Thüringen: „Jede von den drei genannten Hummelarten hat ihr eigenes Muster auf dem Hinterleib und sind deshalb voneinander zu unterscheiden. Beim Insektensommer können dem NABU aber alle Sechsbeiner gemeldet werden.“

Insekten sind wichtig für das Ökosystem
Insekten sind unverzichtbar für uns Menschen und die gesamte Natur. In unseren Ökosystemen tragen sie zur Vermehrung von Pflanzen und zur Fruchtbarkeit des Bodens bei. Studien zeigen, dass die Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe dafür. Man schützt bekanntlich das, was man kennt. Mit dem Insektensommer möchte der NABU für den Schutz dieser wichtigen Tiergruppe sensibilisieren.

Beim Insektensommer kann jeder mitmachen
Stück für Stück mit viel Freude die faszinierende Welt der Sechsbeiner entdecken und sie zu bestimmen lernen – das leistet dieses „Citizen-Science-Projekt“ jeden Sommer aufs Neue.
Die gemeinsame Aktion von NABU und Landesbund für Vogelschutz ist einzigartig beim Insektenzählen. In diesem Jahr feiert sie außerdem ein kleines Jubiläum: Seit fünf Jahren werden jedes Jahr im Juni und August tausende Menschen zu Hobbyforschern. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und zeitnah veröffentlicht.

Beobachten und zählen kann jeder und das fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standort aus. Gezählt wird eine Stunde lang. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App „NABU Insektensommer“. Beide Meldewege sind zum Aktionsstart abrufbar.

Mithilfe des NABU-Insektentrainers lassen sich die Krabbeltiere ganz einfach erkennen und unterscheiden. Alle Infos zum Insektensommer hier:

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