Paukenschlag am Inselsberg: Bad Tabarz kauft Schlüsselgrundstück

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Stephanie Fröhlich, Bauamtsleiterin der Gemeinde Bad Tabarz, freut sich mit ihren Kolleginnen über den Ankauf des Schlüsselgrundstückes auf dem Großen Inselsberg. Foto: Gemeinde Bad Tabarz

Paukenschlag am Inselsberg: Bad Tabarz kauft 7.306 Quadratmeter großes Schlüsselgrundstück auf dem Inselsberg-Plateau

Bad Tabarz/Gotha (red/do, 10. Mai). Die Gemeinde Bad Tabarz hat ein zentrales Grundstück auf dem Plateau des Inselsbergs erworben. Zu der 7.306 Quadratmeter großen Fläche zählt auch das Objekt in dem einst das Selbstbedienungsrestaurant „Stadt Gotha“ betrieben wurde. Die betreffenden Flurstücke befinden sich in der Gemarkung Tabarz und Winterstein und durchschneiden das komplette Plateau. Die Gemeinde Bad Tabarz ist nun, nach der Deutschen Telekom AG, der größte Flächeneigentümer auf Thüringens markantestem Gipfel.

Laut Julia Trautmann, zuständige Mitarbeiterin der Liegenschaftsverwaltung der Gemeinde Bad Tabarz, „hat der Gemeinderat den Kauf bereits am 1. März einstimmig beschlossen“. Der Notarvertrag sei am 24. April unterzeichnet worden. „Die Gemeindeverwaltung hat eine drängende Grundstücksangelegenheit in einem sensiblen Gebiet abschließend geklärt“, so Bürgermeister David Ortmann. „Diese Frage ist über viele Jahre eine offene Wunde in der Entwicklung des Plateaus gewesen.“ Vorausgegangen war dem Kauf ein langer Gesprächs- und Verhandlungsprozess. Der Kaufpreis beträgt 700.000 Euro.

Damit sei auch das Ziel, auf dem Berg aufzuräumen, näher gerückt. Ortmann wünscht sich „mehr grün, weniger versiegelte Fläche und vor allem einen stark eingeschränkten Pkw-Verkehr. Wir wollen auf dem Berg aufräumen und Besucherströme naturschonend lenken. Wir wollen uns einfach nicht mehr für den Zustand des Gipfels schämen müssen.“ Das Plateau solle vor allem der Region dienen. Gleichwohl sei es eines der bedeutendsten touristischen Projekte in ganz Thüringen. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg.

Brotterode-Trusetal, Waltershausen und Bad Tabarz haben Planungsverband Tourismusregion Inselsberg gegründet
In der Gemeindeverwaltung Bad Tabarz begleitet unter anderem Nina Hoschke das Projekt. Sie sagt, dass die rechtlichen Voraussetzungen, um die Maßnahme planerisch voranzutreiben, bereits bestünden. „Am 26. April haben die Städte Brotterode-Trusetal und Waltershausen sowie die Gemeinde Bad Tabarz den Planungsverband Tourismusregion Inselsberg gegründet. Die Vergabe zur Aufstellung des Bebauungsplanes ist bereits erfolgt.“ Der Geschäftssitz des Verbandes ist die Gemeinde Bad Tabarz. Bürgermeister David Ortmann wurde zum Vorsitzenden gewählt. Sein Kollege Kay Gossmann, Bürgermeister der Stadt Brotterode-Trusetal, fungiert als Stellvertreter. Um weiterzuarbeiten sei es nun wichtig zu klären, wie das Plateau künftig zu erreichen sein soll.

Mobilitätskonzept und Betreiberkonzept sollen bis Juni vorliegen
Dass in diesem Bereich in den vergangenen Monaten Fortschritte erzielt wurden, ist hinlänglich bekannt. Wie Stephanie Fröhlich, die Bauamtsleiterin der Gemeinde Bad Tabarz erklärt, „ist bis Ende Mai mit dem Eingang des Mobilitätskonzeptes zu rechnen. Das darauf aufbauende Betreiberkonzept soll im Juni vorliegen. Diese müssten dann gründlich studiert und den Gremien und der Öffentlichkeit vorgestellt werden.“ Vorher stünden keine Entscheidungen an. „Wir wollen ein Projekt, das von den Bürgerinnen und Bürgern in der Region mitgetragen wird. Wir freuen uns bereits auf den Austausch.“ Die Bauamtsleiterin schätzt auch die Zusammenarbeit mit den Vertretern der anderen Gebietskörperschaften. „Zum Beispiel haben sich die Landkreise sehr bei der Erarbeitung des Mobilitätskonzeptes eingebracht.“ Sie dankt vor allem der NVG Gotha, der Wirtschaftsförderung des Landkreises Gotha sowie der stellvertretenden Landrätin des Landkreises Schmalkalden-Meiningen Susanne Reich für ihr Engagement. Aber auch die Bauamtsleiter aus Brotterode-Trusetal und Waltershausen hätten das Projekt in den vergangenen Wochen maßgeblich vorangetrieben. Dadurch könne nun tatsächlich von einem großen Gemeinschaftsprojekt geredet werden. Laut Stephanie Fröhlich werde „der Inselsberg so von einer trennenden, eine verbindende Landmarke“.

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