Ukrainefreunde ziehen Bilanz

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Gotha (red/dw, 1. Dezember). Dietrich Wohlfarth, der Vorstandsvorsitzende des Ukrainefreunde Gotha e. V., hat einen Rückblick auf die Aktivitäten im Jahr 2021 geschrieben:

„In diesen Tagen wollten wir mit einem humanitären Transport unterwegs in die Ukraine sein. Leider mussten wir den Transport schweren Herzens wegen sehr hoher Corona-Inzidenzen in der Ukraine zurückstellen.

Die Zollabfertigung in Tscherkassy ist nicht gewährleistet, das öffentliche Leben stark eingeschränkt und viele Menschen im Umkreis unserer Partnerorganisationen sind persönlich stark von der Pandemie betroffen.

So planen wir, den Transport mit neuer hochwertiger Kleidung aus Coronabeständen eines Kaufhauses, medizinischen Hilfsmitteln und weiteren Hilfsgütern auf das Frühjahr zu verschieben.

Statt der vorgesehenen Weihnachtspäckchenaktion für Kinder  werden wir dann einen Aufruf für Osterpäckchen starten.

Jedoch wollen wir zum ukrainischen Weihnachtsfest wieder eine Corona-Hilfe von 2.500 Euro für Über-Lebensmittelpakete zugunsten sehr armer Familien, sowie alter und behinderter Menschen zur Verfügung stellen.

Damit knüpfe ich an unsere Arbeit aus dem vergangenen Jahr an, die dank Spenden im Januar 2020 eine Coronahilfe in Höhe von 2.000 Euro und 1.000 € Euro medizinische Notlagen ermöglichte.

Dazu schrieb unser Partner Igor Shlionchak u. a.: “Zum Beispiel lebt Yuris Familie in großer Armut. Er erfror seine Beine, sodass ihm die Zehen abgenommen werden mussten. Gott allein beschützt solche Menschen. Die Behörden kümmern sich nicht. Es gibt keine Gasheizung. Brennholz kann die Familie auch nicht kaufen. Es ist einfach unglaublich, wie sie überleben können. Daher war die Lebensmittelhilfe für sie sehr wichtig.“  

Familie Kovtun.

Gott sei Dank konnten wir auch im zweiten Corona-Jahr unsere finanziellen Hilfen für die verschiedenen Projekte in die Ukraine transferieren. Im August war es mir und Kerstin Eisenhardt-Schirrmeister möglich, in die Ukraine zu reisen, um dringend notwendige Absprachen  für die Weiterentwicklung der gemeinsamen Projektarbeit zu treffen.

Im Christlichen Kinderhaus in Dumanzi leben derzeit drei Familien mit 14 angenommenen und sechs eigenen Kindern. Außerdem sind extern fünf weitere Waisenkinder in christlichen Familien integriert.  Eine weitere Familie wird in Dumanzi dazu kommen. Wir konnten wiederum erleben, dass die Pflegeeltern mit großer Einsatzbereitschaft und Kompetenz die teils schwer traumatisierten Kinder liebevoll erziehen. Nach der komplexen Dachsanierung 2020/2021 werden für kleinere Baumaßnahmen am Gebäude noch 600 Euro benötigt.

Im Sozialen Zentrum für Menschen mit Behinderung in Tscherkassy (Foto l.) konnten wir den Menschen aus den verschiedenen Gruppen und den Mitarbeitern des Projektes begegnen und ins Gespräch kommen. Das Zentrum ist für die Besucher ein wichtiger Ort der Begegnung, Beratung und Ermutigung. Das von uns initiierte und von „Brot für die Welt“ geförderte Projekt geht nach fast vier Jahren ab Januar 2022 in eine neue Finanzierungsphase über und benötigt auch in den kommenden zwei Jahren Finanzierungsanteile des Ukrainefreunde Gotha e. V. in Höhe von ca. 4.000 Euro/Jahr.
 
Im Sommer fand  wieder eine Freizeit für Menschen mit Behinderung im wunderschönen Freizeitheim des Dorfes Kreschtschatik statt. Die Teilnehmer sagten, es war für sie das hellste Ereignis des Jahres und für einige das hellste Ereignis ihres Lebens. Sie kamen zusammen, redeten über Gott und die Welt, bastelten, gingen schwimmen oder Bootfahren, hatten einfach Spaß und gute Zeit miteinander.

Familie Hawriljuk.

Wir konnten dafür die Finanzen in Höhe von 3800 € einwerben. Gern möchten wir für das Jahr 2022 wieder eine solche Freizeit fördern. 

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit in der Region Tscherkassy ist die finanzielle Unterstützung kinderreicher und armer Familien sowie Hilfen in medizinischen Notlagen. So können wir derzeit durch Paten aus der Region Gotha acht Familien monatlich mit 25 bis 100 € unterstützen. Dafür sind wir sehr dankbar. Ein Schwerpunkt dieser familiären Hilfen ist das Dorf Yasnisirya 30 km nördlich von Tscherkassy. Dort hat unser langjähriger Freund und Partner, Pfarrer Anatoli Perepelitza, mit seiner Familie eine starke missionarisch und sozial ausgerichtete Gemeindearbeit aufgebaut. Wir unterstützen ihn dabei nach Kräften. Weitere Familien benötigen dort und anderswo dringend Unterstützung auf Zeit. Über Rückmeldungen zur Übernahme von Patenschaften ab 25 Euro pro Monat für sehr arme Familien sind wir dankbar.


Leider sind durch die Corona-Pandemie derzeit Planungen zur Weiterentwicklung der Zusammenarbeit wie etwa Jugendaustauschprogramme, Reisen in die Ukraine etc. nur eingeschränkt möglich.

Danken möchten wir für alle Unterstützung, die Sie uns im vergangenen Jahr zukommen ließen. Über Ihre weitere Unterstützung zugunsten unserer vielseitigen sozialen Arbeit würden wir uns freuen. In Erwartung des bevorstehenden Weihnachtsfestes gilt in aller Unsicherheit dieser Zeit:

Fürchtet Euch nicht! Große Freude ist angesagt, Christus ist geboren!

Ihnen und Ihren Lieben wünschen wir trotz aller Einschränkungen und Ungewissheiten eine gesegnete Adventszeit, frohe Weihnachten und für das Jahr 2022 Gottes Segen.

In herzlicher Verbundenheit grüßt Sie
Dietrich Wohlfarth“

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