„Tacheles mit Simson“ im bunt beklebten Bauwagen

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„Tacheles mit Simson“ – zweite Auflage der erfolgreichen Bildungs- und Informationstour über jüdisches Leben vom 19. Juni bis 6. Juli in 14 Thüringer Städten

Erfurt/Gotha (red, 13. Juni). Mal eben mit einer VR-Brille eine Synagoge besuchen, etwas über die Bedeutung typisch jüdischer Symbole oder Utensilien erfahren sowie über jüdisches Leben am eigenen Wohnort und auch noch Live-Musik hören – das alles ermöglicht die „Tacheles mit Simson“-Tour. Dabei fährt ein zum Infomobil umgestalteter und bunt beklebter kleiner Bauwagen zwischen Montag, 19. Juni, und Donnerstag, 6. Juli, durch Thüringen und macht öffentlich Station in Gera (19.6.), Jena (20.6.), Weimar (21.6.), Arnstadt (22.6.), Stadtilm (23.6.), Nordhausen (26.6.) Sondershausen (27.6.), Heiligenstadt (28.6.), Bad Salzungen (29.6.), Mühlhausen (30.6.), Eisenach (3.7.), Gotha (4.7.), Meiningen (5.7.) und Bad Liebenstein/Schweina (6.7.).

Der Name der Tour, „Tacheles mit Simson“ hat natürlich mit dem Kult-Moped zu tun, denn das Erbe der jüdischen Brüder Moses und Löb Simson gehört nach wie vor zum Straßenbild Thüringens.

Die Organisatoren freuen sich deshalb auch, wenn sich Simson-Fahrer inkl. Moped am Infomobil einfinden. Denn dort gibt es nicht nur Wissenswertes über das Leben der Simson-Brüder zu erfahren, sondern vieles mehr über Spuren jüdischen Lebens im Freistaat und damit verbundene Traditionen. Regionalbezogen und leicht zugänglich aufbereitet, fand das Projekt bereits im vergangenen Oktober großen Anklang und hatte in den damals sechs Tour-Städten viele Neugierige angelockt.

Projektleiter Johannes Gräßer: „Über die Mopeds kommt man gut und locker ins Gespräch. Wir wissen auch, dass wir in manchen Städten schon sehr erwartet werden, denn noch während der ersten Tour haben wir viele Anfragen für weitere Stopps erhalten. Unser sympathisches Tour-Konzept hatte sich herumgesprochen. Vormittags machen wir auch in diesem Jahr wieder Station an Schulen oder treffen uns mit SchülerInnen an Orten mit jüdischer Geschichte. Am Nachmittag sind wir mit unserem Bauwagen unübersehbar auf öffentlichen Plätzen präsent.“

Wie schon 2022 wird die Tour auch in diesem Jahr musikalisch begleitet. Mit dabei sind Yael Gat von der Band Folkadu (Gesang; Trompete & Schofar) und die Sängerin und Komponistin Kateryna Ostrovska. Beide haben jüdische Wurzeln und geben während der Tour gern Auskünfte zu traditionellem und modernem jüdischen Liedgut.

Prävention durch Bildung
Für Reinhard Schramm, den Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde Thüringens, ist „Tacheles mit Simson“ vor allem deshalb ein wichtiges Projekt, weil es mehrere Generationen erreicht. „Das Vermitteln von Wissen und Kenntnissen über die Vielfalt und Komplexität des Judentums hilft, Vorurteile abzubauen und Verständnis für das Judentum zu erreichen“, so Schramm. Der Grund, weshalb „Tacheles mit Simson“ auch Eingang in den aktuellen Bericht von Benjamin Hoff fand, dem Beauftragten für Jüdisches Leben in Thüringen und gegen Antisemitismus. Auch er begrüßt die Fortsetzung der Tour sehr: „Das Projekt macht die neunhundertjährige jüdische Tradition in Thüringen auf besondere Weise erfahrbar. Die Verbindung verschiedener Multimedia-Elemente, mit Musik und Gesprächen, und natürlich den in Thüringen noch immer beliebten Simson-Mopeds, bietet einen wunderbaren Zugang zur Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens im Freistaat. Ich danke den Organisatorinnen und Organisatoren für die guten Ideen und wünsche der Sommertour 2023 viel Erfolg und zahlreiche Gäste.“

„Tacheles mit Simson“ ist ein Projekt der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen und des Fördervereins für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. und entstanden aus dem Projekt „Jüdische Kultur(en) in Thüringen – Bildung für Vielfalt und Engagement“ im Rahmen von PARTHNER des Kulturrat Thüringen e.V. Es wird gefördert durch das Programm Denkbunt des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport.

 

 

 

 

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