Kreisverband der Gothaer Grünen ordnet Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatest 2022 ein und ruft zur Beteiligung an der 2. Kidical-Mass-Fahrradaktion in Gotha auf
Gotha (red, 5.. Mai). Am 24. April wurden die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests 2022 vorgestellt, dessen Ergebnisse für den Kreis Gotha der Sprecher des Kreisverbands Bündnis 90/Die Grünen Gotha, Matthias Kaiser, folgendermaßen kommentiert:
„Dass die Stadt Gotha für die Städte mit einer Einwohnerzahl von 20.000-50.000 Einwohner bundesweit auf Platz 444 von 447 abschneidet und unter den Thüringer Städten die rote Laterne trägt, ist ein eindeutiges Signal, wie unattraktiv die Stadt Gotha, für Radfahrer und wie enorm der Nachholbedarf bei der Radinfrastruktur in Gotha ist.“
Für die fünftgrößte Stadt Thüringens und größte kreisangehörige Kreisstadt müsse dieses Ergebnis ein Ansporn sein, so schnell wie möglich umzusteuern. Dabei müsse die Priorität darauf liegen, ganz besonders die Bedingungen für den Alltagsradverkehr zu verbessern, um das Fahrrad für den täglichen Weg zur Arbeit deutlich attraktiver zu machen. Das Rad dürfe nicht nur als Element von Sport, Freizeit und Tourismus betrachtet werden, das man seitens der Kommunen bei Verkehrs- und Bauplanung dann im Zweifelsfall problemlos vernachlässigen könne: „Immerhin ist auch der Radverkehr ein wichtiger Baustein für die Realisierung der Verkehrswende und die Erreichung der Klimaziele. Wir fordern daher eine konsequente Umsetzung der Radverkehrskonzepte von Stadt und Kreis Gotha.“
Parallel dazu sei es erforderlich, dass bei Straßenbaumaßnahmen in Gotha immer Radwege und barrierefreie Fußwege eingeplant werden, kombiniert mit der Umsetzung vergleichsweise einfach umzusetzender Maßnahmen wie das Anlegen von Pop-Up-Radwegen und, wo möglich, die Harmonisierung von Ampelschaltungen, um einen möglichst flüssigen und reibungslosen Radverkehr zu ermöglichen. Abhilfe könne auch ein Radfahrbeauftragter in der Stadtverwaltung sein, mit dem das deutlich kleinere Arnstadt sehr gute Erfahrungen gemacht habe, so Kaiser.
Dass Arnstadt im ADFC-Fahrradklimatest im vergangenen Jahr mit Platz 47 fast in der bundesdeutschen Spitzengruppe liege, zeige deutlich, welch positive Auswirkungen es haben kann, wenn in einer Stadtverwaltung die Interessen des Radverkehrs personell verbindlich institutionalisiert werden und dessen Anregungen offensichtlich ein starkes Gewicht besitzen.
Massives Verbesserungspotential besitze allerdings auch die Stadt Waltershausen, die in der Gruppe der Städte bis 20.000 Einwohner mit Platz 469 von 474 wie Gotha zu den Schlusslichtern zähle.
Um diese Anliegen zu unterstützen, werde sich der Kreisverband Gotha bei der durch die Initiative „Gotha fährt Rad“ in diesem Jahr zum zweiten Mal initiierten Kidical-Mass-Fahrradaktionen am Sonntag, den 7. Mai ab 11 Uhr am Hauptbahnhof Gotha beteiligen, um ein deutliches Zeichen zu setzen.
