Kommunalservice Jena unterstützt Abfallprojekt in Jordanien

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Hausmülldeponie in der Nähe von Deir Alla, © Kommunalservice Jena

Im Rahmen eines Förderprogrammes des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung können Kommunalbeziehungen zwischen deutschen Kommunen und Aufnahmekommunen syrischer Flüchtlinge in Nahost gefördert werden. Damit soll die Leistungsfähigkeit von Aufnahmekommunen hinsichtlich der Erbringung öffentlicher Dienstleistungen in den Partnerländern gestärkt werden.

Der Kommunalservice hat sich entschlossen, sich an einem solchen Projekt zur Entwicklung der Abfallentsorgung mit einer Partnerstadt in Jordanien zu beteiligen.

Auf Initiative von Connective Cities, einer internationalen Städte-Plattform für nachhaltige Entwicklung, fand in Zusammenarbeit mit dem Verband kommunaler Unternehmen im November in der jordanischen Hauptstadt Amman ein Workshop zur Planung von integrierten Abfallentsorgungsprojekten in jordanischen Kommunen statt. Dort wurde durch Vertreter des KSJ der Aufbau der Getrenntsammlung in Jena vorgestellt und Möglichkeiten zur Unterstützung der jordanischen Städte beraten.

Im Mai hatten Vertreter von KSJ nun die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von den Bedingungen zur Abfallentsorgung jordanischen Städten zu machen. Es wurden insgesamt 4 jordanische Städte besucht. Dabei sahen sie sich in Jerash die praktische Durchführung der Abfallentsorgung in der Stadt an und konnten in Al Karak die noch in den Anfängen steckende Bemühungen zur Trennung von Papier und Kunststoffen in einer kleinen Sortieranlage besichtigen. In der Region Deir Alla besichtigten sie die Abfalldeponie und eine kleine Kompostieranlage zur Kompostierung tierischer Abfälle. Außerdem besuchte die Delegation Händler in der Stadt, die bereits zum Thema Abfalltrennung in den Geschäften geschult wurden. Die Kollegen der zukünftigen Partnerstädte berichteten von den Problemen, die am dringendsten einer Lösung bedürfen.

Zwischen den Vertretern des KSJ und der Stadtverwaltung Deir Alla, die sich ca. 54 km nordwestlich der Hauptstadt Amman im Jordantal befindet, wurden die nächsten Schritte einer möglichen Zusammenarbeit abgestimmt. Dringende Aufgabe für diese Stadt ist die Aufstellung eines Abfallwirtschaftsplanes, um auf der Basis konkreter Daten Maßnahmen für die weitere Entwicklung der Abfallwirtschaft in der ca. 63.000 Einwohner zählenden Stadt festzulegen.

Im Rahmen des Schnellstarterpaketes I Nahost werden durch Engagement Global/ Servicestelle Kommunen in der Einen Welt Mittel für die Zusammenarbeit zur Verfügung gestellt. KSJ wird diese beantragen, um die Erstellung des Abfallplanes zu unterstützen, eine erste Abfallanalyse durchführen zu lassen und die Kollegen aus Deir Alla einzuladen, um die abfallwirtschaftlichen Bedingungen in Jena kennenzulernen. Ein wichtiger Punkt dieses für September geplanten Besuches soll der direkte fachliche Austausch zwischen den Mitarbeitern sein.

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