Oettinger Rockets Gotha gegen Bayer Giants Leverkusen

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Zwei Sonntagsspiele haben die Oettinger Rockets in diesem Monat bereits absolviert. Beide haben die Gothaer gewonnen – sowohl in der „Blauen Hölle“ gegen die Cuxhaven BasCats (79:72) als auch auswärts gegen die MLP Academics Heidelberg (85:71). Just an die Leistung vom ersten Auswärtssieg der Saison wollen die Gothaer am kommenden Sonntag anknüpfen. Denn dann steht die Partie bei den Bayer Giants Leverkusen auf dem Plan (Tip-Off: 18 Uhr).

Von der Papierform her lassen sich die Rollen vor dem Spiel gut zuordnen: Die Rockets reisen als Tabellendritter und mit drei Siegen in Folge zur aktuellen Nummer 14, die bis dato lediglich zwei Siege verbuchen konnte. Doch genau deshalb warnt Gothas Head Coach Chris Ensminger eindringlich davor, falsche Schlüsse zu ziehen: „Wir dürfen uns von den jüngsten Resultaten nicht blenden lassen. Erst recht nicht vom Spiel gegen Nürnberg: Denn so eine imposante Aufholjagd gelingt wohl nur einmal im Leben. Vielmehr müssen wir weiter hart arbeiten und uns vor allem darauf konzentrieren, die Fehler, die wir am vergangenen Samstag in den ersten drei Vierteln gemacht haben, zu minimieren, damit wir erst gar nicht ins Hintertreffen geraten. Wenn uns das gelingt, haben wir eine gute Chance unsere Serie auszubauen und den zweiten Auswärtssieg in Folge einzufahren.“

In diesen Worten schwingen nicht zuletzt die Erinnerungen an die ersten Aufeinandertreffen beider Teams mit. Zwar konnte Chris Ensminger am 12. Oktober 2013 gegen Leverkusen den allerersten Pflichtspiel-Erfolg seiner Trainer-Karriere verbuchen. Doch sowohl bei diesem Heimsieg (76:70) als auch im Rückspiel machten die Giants ihrem Gegner das Leben verdammt schwer. So reisten die Gothaer bereits am 15. März 2014 (27. Spieltag der Hauptrunde) mit drei Siegen aus den letzten drei Spielen zum Aufsteiger nach Nordrhein-Westfalen – am Ende gab’s aber statt dem nächsten großen Schritt in Richtung Playoffs eine Niederlage (72:62) und lange Gesichter. Ähnliches soll sich nun natürlich nicht wiederholen.

Ungeachtet dessen steht fest, dass Leverkusen besser ist, als es die bisherige Ausbeute auf den ersten Blick widerspiegeln kann. Denn die Mannschaft von Head Coach Achim Kuczmann hat in dieser Saison erst drei Heimspiele absolviert, aber in diesen drei Partien keineswegs enttäuscht: Gegen die Gießen 46ers gab’s am 2. Spieltag einen knappen Sieg (76:73). Liga-Primus s.Oliver Baskets brachten die Giants am 4. Spieltag beim 75:80 an den Rand der ersten Niederlage. Soviel zur Heimstärke des Bayer-Teams.

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Aspekt ist, dass die Leverkusener ein eingespieltes Team mit einigen Ausnahmespielern haben. Schließlich gehören zum aktuellen Kader zehn Akteure, die bereits in der Saison 2013/2014 für die Giants am Ball waren. Zum Vergleich: In den Reihen der Gothaer stehen insgesamt neun Neuzugänge.

Zudem wurde das Team der Giants erst Anfang November mit Point Guard Richard Carter verstärkt. Der US-Amerikaner war im jüngsten Auswärtsspiel bei den Niners in Chemnitz mit 23 Punkten bester Werfer seiner Mannschaft.

Bereits vor der Saison wurde Point Guard Willy Greg Manigat verpflichtet. Der Kanadier legte bis dato durchschnittlich 24,5 Punkte pro Spiel auf und ist somit Top-Scorer der Liga.

Sowohl Carter als auch Manigat zählt Chris Ensminger zu den gefährlichen Schützen der Leverkusener, deren Aktionskreise seine Schützlinge mit konstant hoher Intensität in der Defense einschränken sollen. Dabei kann der Rockets-Coach auch auf Dmitrij Kreis bauen, der sich nach krankheitsbedingter Zwangspause wieder im Training befindet und mit Sicherheit heiß auf einen Einsatz ist. Nicht zuletzt, weil ihm die Giants im März sein Jubiläum vermasselten. Damals absolvierte er sein 100. Pflichtspiel für Gotha. Nun steht „Dima“ abermals ein besonderes Spiel in Leverkusen bevor: nämlich das 111. im Trikot der Rockets.

Es gibt also mehr als einen guten Grund, in Leverkusen alles für einen Sieg zu geben. Nicht zuletzt, weil das auch eine perfekte Voraussetzung für den übernächsten Samstag wäre. Dann wird Spitzenreiter s.Oliver Baskets aus Würzburg in der „Blauen Hölle“ erwartet.