Aktuelle Publikation widmet sich der Residenzstadt Gotha als Ort der Reformation

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Im Jahre 2017 steht ein besonderes Jubiläum an, dann wird mit vielen Veranstaltungen dem 500jährigen Reformationsjubiläum gedacht. Auf dem Wege dorthin entstehen derzeit zahlreiche Projekte, insbesondere in Mitteldeutschland. Viele Ausstellungen wie zum Beispiel „Bild und Botschaft“ zu Lucas Cranach im Herzoglichen Museum Gotha weisen auf dieses bedeutende Themenjahr schon hin.

Die Evangelische Verlagsanstalt GmbH in Leipzig hat nach einer Idee des Publizisten Thomas Maess und des Reformations-historikers Johannes Schilling eine Journalserie aufgelegt, die „Orte der Reformation“ in Deutschland vorstellt. Begonnen wurde die Reihe mit „Nürnberg“, danach folgten „Eisenach“, „Erfurt“, „Wittenberg“, „Anhalt“, „Heidelberg und die Kurpfalz“, „Hamburg, Lübeck, Schleswig Holstein“, „Marburg“, „Schwäbisch Hall“, „Dresden“, „Augsburg“, „Emden“, „Coburg“, „Leipzig“, „Torgau“, „Königsberg und das Herzogtum Preußen“, „Mecklenburg und Vorpommern“ und „Zwickau“.

Oberbürgermeister Knut Kreuch hatte gegenüber der Evangelischen Verlagsanstalt den Wunsch zum Ausdruck gebracht, auch die Residenzstadt Gotha in die Publikationsreihe aufzunehmen. Die Idee wurde innerhalb des vergangenen Jahres in die Tat umgesetzt, die Redaktion vom Erfurter Historiker Dr. Steffen Raßloff übernommen. Gemeinsam mit Knut Kreuch, Dr. Martin Eberle, Dr. Kathrin Paasch, Petra Weigel, Lutz Schilling und Dr. Steffen Arndt, Andreas Lindner, Andreas Klinger, Uthmar Scheidig, Martin Hundertmark, Superintendent Friedemann Witting und Stephan Freitag hat er einen 78-seitigen Band erarbeitet. Dieser ist nun mit vierzehn populärwissenschaftlichen Beiträgen unter der Nummer 21 in der Publikationsreihe als „Orte der Reformation – Gotha“ erschienen.
Das traditionelle Interview mit einem Prominenten aus der betreffenden Stadt gab der Gothaer Tierfilmer Andreas Kieling. Der größte Teil des Bildmaterials wurde vom Gothaer Fotografen Lutz Ebhardt beigesteuert.

Das Journal präsentiert dem Leser und dem Touristen die Residenzstadt Gotha als einen wichtigen Schauplatz der Reformation, was keinesfalls nur auf die sieben Besuche Martin Luthers zurückzuführen ist. Dennoch begann der große Reformator aber am 1. Mai 1515, also fast genau vor 500 Jahren, in Gotha seine Kirchenkarriere mit der Wahl zum Distriktsvikar. Hier lebte mit dem Prediger und Superintendenten Friedrich Myconius einer seiner wichtigsten Wegbegleiter und hier sah sich Luther schon sterben, als er im Gasthaus „Zur Löwenburg“ durch Nierenkoliken niedergestreckt wurde, dann aber genas und später seinen Freund Myconius als „Bischof der göttlichen Stadt“ anschrieb.

Aber Gotha verbindet mit der Reformation noch vieles mehr. So stehen u.a. auch Herzog Ernst der Fromme und die Sammlungen der Stiftung Schloss Friedenstein und der Forschungsbibliothek Gotha im Mittelpunkt von Beiträgen zur Reformationsgeschichte. Natürlich werden die Kirchen der Stadt in verschiedenen Beiträgen vorgestellt, wie auch die lange Tradition der Musikgeschichte. Darüber erläutert eine „Stadtführung“, welche Spuren Martin Luther, die Reformationsbewegung und andere historische Persönlichkeiten der Reformationsgeschichte in Gotha hinterlassen haben und gibt Tipps, wo sie heute zu entdecken sind.
Die Publikation ist ab sofort zum Preis von 9,90 Euro im „Gotha adelt“ – Laden und im gut sortierten Buchhandel erhältlich.