Alle sechs Kantaten sind in Erfurt zu hören

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Für viele Kirchgänger und Musikliebhaber ist Weihnachten ohne das „Weihnachtsoratorium“ von Johann Sebastian Bach undenkbar – in zahlreichen Orten in Mitteldeutschland können sie die bekannten Kantaten als Angebot evangelischer Kirchengemeinden hören. Das Oratorium gilt als die am häufigsten aufgeführte Weihnachtsmusik und ist in vielen Gemeinden der Höhepunkt des musikalischen Kirchenjahres. Monatelang wird zuvor dafür geprobt. Auch andere große kirchenmusikalische Werke stehen in der Advents- und Weihnachtszeit auf dem Programm.

Das „Weihnachtsoratorium“ von Johann Sebastian Bach wird in Thüringen meist nur in Auszügen aufgeführt, beispielsweise am 7. Dezember in Mühlhausen, am 9. Dezember in Jena, am 13. Dezember in Weimar, am 14. Dezember in Eisenach, Hildburghausen, Rudolstadt und Meiningen, am 20. Dezember in Sonneberg, am 21. Dezember in Gera und Greiz sowie am 27. Dezember in Eisenberg. In Gotha werden die ersten drei Kantaten einzeln in Gottesdiensten in der Zeit um den Jahreswechsel aufgeführt. Komplett zu hören ist das „Weihnachtsoratorium“ in Erfurt: In der Thomaskirche werden die Kantaten I bis III sowie IV bis VI am 13. und 14. Dezember von Solisten, der Augustiner-Kantorei, dem Prediger-Kinderchor und dem Andreas-Kammerorchester unter Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Dietrich Ehrenwerth geboten.

Im Festlichen Chor- und Orchesterkonzert am 13. Dezember in der Bachkirche Arnstadt erklingt neben der Kantate I aus dem „Weihnachtsoratorium“ das „Magnificat“ von Carl Philipp Emanuel Bach sowie eine Weihnachts-Kantate von Gottfried August Homilius. Das „Magnificat“ ist außerdem am 21. Dezember in der Eisenacher Georgenkirche zu hören. Das Weihnachtsoratorium „Oratorio de Noël“ von Camille Saint-Saëns steht am 13. Dezember in der Augustinerkirche Gotha sowie am 14. Dezember in der Altenburger Brüderkirche auf dem Programm. Georg Friedrich Händels „Messiah“ wird am 21. Dezember in der Johanneskirche Saalfeld aufgeführt.

Auch für Kinder gibt es kirchenmusikalische Angebote, beispielsweise mit dem kleinen Weihnachtsoratorium „Die Weihnachtsgeschichte“ von Uwe Petersen am 6. Dezember in Crispendorf und am 7. Dezember in Saalburg. Am 13. Dezember wird in der Weimarer Herderkirche die Musik von Johann Sebastian Bach und dessen Sohn Johann Christoph Bach abwechslungsreich nahe gebracht. Das Tierische Kindermusical „Ochs und Esel wissen mehr“ von Peter Schindler steht am 20. Dezember in der Bad Salzunger Stadtkirche auf dem Programm, Aufführende sind die Kinderkantorei und ein Projektorchester. Am 20. Dezember ist in Sonneberg das „Weihnachtsoratorium für Kinder“ nach Johann Sebastian Bach in der Fassung für Kinder von Michael Gunsenbauer zu hören.

Hintergrund „Weihnachtsoratorium“:
Johann Sebastian Bach hat das Werk in den Jahren 1734/35 aus mehreren seiner weltlichen Kompositionen zusammengestellt sowie in Teilen neu komponiert. Die sechs selbstständigen Kantaten waren ursprünglich für die drei Weihnachtsfesttage nach dem Heiligabend sowie für den Neujahrstag, den Sonntag nach Neujahr und das Epiphaniasfest am 6. Januar vorgesehen. Darin wird die Geschichte der Geburt Jesu von Chören und Gesangssolisten erzählt, ein Orchester begleitet.