Als Favorit gegen LSV Ziegelheim gestolpert

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Bereits im Vorbericht hatte ich davor gewarnt, dieses Spiel zu leicht zu nehmen. Nun ist das eingetreten, womit, nach eigenen Worten, nicht einmal der Coach der Gäste gerechnet hatte. Auf die Frage, was er gesagt hätte, wenn Ihm jemand vor dem Spiel diesen Sieg vorausgesagt hätte, zeigte er symbolisch einen Vogel und sagte, dass er gelacht hätte. Begründet hat er dies mit der der bisherigen Saisonleistung beider Teams. Doch am Ende muss man von einem durchaus verdienten Sieg sprechen.

Sicher waren sich auch die Hornets einer leichten Favoritenrolle bewußt. Was da jedoch von Anfang an geboten wurde, kann man nur als bisher schlechteste Saisonleistung bezeichnen. Nach knapp 6 Minuten stand es 1:1, nach Führung der Hornets. Die Abschlüsse der Hornets, von denen bereits am Anfang einige da waren, wurden teilweise kläglich vergeben, man wollte schöne Tore werfen, statt gradlinig zu spielen. Abspielfehler und Stellungsfehler kamen dazu.

Coach Andreas Schwabe brachte dann aber den eigentichen Schwachpunkt der Hornets an diesem Abend auf den Punkt. Sinngemäß sagte er: ‚Wenn man keine Abwehr hat oder ohne Abwehr spielt, kann man nicht gewinnen‘.

Für alle die in der Halle waren, wurde dies auch sehr schnell sichtbar. Die Gäste aus Zigelheim rieben sich verwundert die Augen, ob der vielen Freiheiten. Sie spielten nach Belieben vor dem Sechser der Hornets, bis sich Ihnen die Gelegenheit zum Abschluß bot. Dazu kam, dass fast jeder Wurf ein Treffer war, denn auch unsere Torleute hatten nicht den besten Tag. Unser Angriff tat jedoch alles dazu, den gegenerischen Torhüter warm zu schießen, denn das bisschen was durch kam, war oft leichte Beute.

Technische Fehler beim Abschluß, wie mehrfach übertreten, Schrittfehler etc. rundeten den rabenschwarzen Tag des Teams ab. Aber halt, genau das war es nicht – ein Team. Egoistische Abschlußversuche, Notwürfe und keinen Blick für den Nebenmann waren die Folge. Zur Halbzeit Augenreiben auf beiden Seiten, wobei die Freude bei den mitgereisten Fans aus Ziegelheim klar überwiegte. Halbzeitstand: 12:17!

Man hatte jetzt in der Halle die Hoffnung, dass es einen ähnlichen Schub, wie schon im Spiel gegen Freiberg geben würde, aber das blieb diesmal aus. Ziegelheim konnte weiter in aller Ruhe vor der Abwehr agieren, bis sich die Gelegenheit zum Torwurf bot.

Im Tor jetzt Forian Schneegaß, der den in der 1. Halbzeit schwach spielenden Sven Luckert ablöste. Am Anfang konnte aber auch er nichts ändern, obwohl man sagen muss, dass die Beiden oft von ihrer Abwehr allein gelassen wurden. In der 43.Minute hielt Florian Schneegaß einen Siebenmeter und leutete damit so etwas, wie eine mögliche Wende ein.

Bis auf 2 Toren kam an an de Gäste heran, bevor erneut der „alte“ Schlendrian einzog. Die Ziegelheimer nahmen auch diese Einladung dankend an und zogen wieder auf 5 Tore davon. Zum Schluss skandierten die mitgereisten Fans – Auswärtssieg.

Es war in der Summe ein verdienter 26:31 Sieg, der den Hornetsspielern hoffentlich die Augen öffnet, denn die Mitteldeutsche Oberliga ist kein Spaziergang, wie noch ein Jahr zuvor. Gegen Glauchhau waren es ein Team, in dem Jeder für Jeden da war.

Das spielerische Potential ist zweifelsfrei vorhanden, die nächste Gelegenheit es zu zeigen, gibt es nächste Woche in Hoyerswerda.

Autor: D. Elsner / www.hornets-handball.de