Chemie-Vortrag am 3.7. an der Universität Jena für Schüler ab Klassenstufe 10

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Im Rahmen der NaTS-Sommerschule 2012 findet am Dienstag, dem 3. Juli, um 19 Uhr im Döbereiner-Hörsaal der Universität Jena (Am Steiger 3) ein öffentlicher Abendvortrag statt. Eingeladen ist ein naturwissenschaftlich interessiertes Publikum ab ca. 16 Jahren, insbesondere Schulklassen aus dem Raum Jena (Klassenstufen 10 bis 12 der gymnasialen Oberstufe). Prof. Dr. Ulrich S. Schubert vom Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie der Uni Jena spricht über „Große Moleküle für die Energieforschung und Lebenswissenschaften“.

„Große Moleküle“, also Polymere oder auch Makromoleküle, sind wichtige Materialien, ohne die unser gewohntes alltägliches Leben kaum noch denkbar wäre. Aus Polymeren bestehen z. B. Verpackungen, Autoarmaturen oder Lebensmittelzusatzstoffe. Im Rahmen des Vortrages sollen Forschungsschwerpunkte im Bereich der Polymerchemie von den Grundlagen bis zur Anwendung erläutert werden.

Ein besonderes Potenzial bieten die aus kleinen Bausteinen (Monomeren) zusammengesetzten Polymere für die Lebenswissenschaften durch die gezielte Einstellung von Eigenschaften und Funktionalität allein über die Struktur und Anordnung der niedermolekularen Bausteine im Polymergerüst. So kann z. B. die Löslichkeit in Wasser oder Öl, die biologische Verträglichkeit, der Zerfall unter biologischen Bedingungen – also die Abbaubarkeit –, die Wechselwirkung mit bestimmten Gewebestrukturen und die Verweildauer im menschlichen Körper je nach Anwendungsbereich speziell reguliert werden – z. B. zur Verkapselung oder Komplexierung von Wirkstoffen in Arzneimitteln.

Ein weiterer aktueller Forschungsschwerpunkt ist die Anwendung von Makromolekülen zur Energiegewinnung in Solar- und Brennstoffzellen oder zur Energiespeicherung in Batterien. Der Einsatz von Polymeren in der Energietechnik hat entscheidende Vorteile, da diese aus herkömmlichen Rohstoffen bestehen und einfach verarbeitet und gehandhabt werden können (z. B. als flexible Folien oder Fasern zur Energiegewinnung). Oder sie können teure, begrenzt vorhandene und giftige Rohstoffe ersetzen (z. B. Kobalt oder Seltene Erden in Batterien).

Die NaTS-Sommerschule wird von der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena und vom Beutenberg-Campus e. V. ausgerichtet und von der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) sowie der Robert-Bosch-Stiftung unterstützt. Bereits zum achten Mal treffen sich Gymnasiasten der 10. und 11. Klassen aus ganz Thüringen in Jena, um eine Woche lang gemeinsam Vorträge zu hören, Experimente zu machen und Forschungsinstitute innerhalb und außerhalb der Universität sowie wichtige Technologiefirmen zu besuchen und so einen Einblick in das naturwissenschaftliche Leben während und nach dem Studium zu gewinnen.

Weitere Informationen zur Sommerschule unter: www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM120628_NaTS2012.html.

Kontakt:

Prof. Dr. Jürgen Popp / Dr. Ute Uhlemann

Institut für Physikalische Chemie der Universität Jena

Helmholtzweg 4, 07743 Jena

Tel.: 03641 / 948320 oder 948381

E-Mail: juergen.popp@uni-jena.de / ute.uhlemann@uni-jena.de


Anbei ein Bild:

Der Jenaer Chemiker Prof. Dr. Ulrich S. Schubert hält am Dienstag den öffentlichen Vortrag.

(Foto: Anne Günther/FSU)