Die besten Botschafter für die Universität

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Jena (chi) Den Kontakt zu Absolventen halten, Beziehungen zu Professoren pflegen und über das aktuelle Geschehen an der Universität informieren – Alumni-Arbeit ist inzwischen an nahezu jeder deutschen Universität ein fester Bestandteil. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena kümmern sich neben dem zentralen Netzwerk JenAlumni die Alumni-Vereine an den Instituten und Fakultäten um die Betreuung und Vernetzung der Ehemaligen. „Dabei lebt die Alumni-Arbeit vor allem von dem Engagement und den Initiativen Einzelner“, betont Dr. Nadine Ritter, die Alumni-Koordinatorin an der Uni Jena.

Eine solche Initiative kommt nun aus dem Institut für Informatik: Prof. Dr. Klaus Küspert, Professor für Datenbanken und Informationssysteme, und Björn Leonhardt, Informatik-Absolvent von 1997 und inzwischen für das E-Commerce-Unternehmen Demandware tätig, haben Absolventen, Mitarbeiter und Professoren der frühen 1990er Jahre angeschrieben und nach Jena eingeladen. Über 100 Teilnehmer werden zu dem Treffen am 25. Oktober erwartet, das von Demandware unterstützt wird. „Es ist das erste Alumni-Treffen der Informatik, das seitens der Universität veranstaltet wird“, sagt Prof. Küspert. „Wir haben uns zwar auf die frühen Jahrgänge fokussiert, aber Absolventen und Mitarbeiter aus späteren Jahrgängen sowie weitere Interessierte sind natürlich ebenfalls eingeladen und herzlich willkommen“, ergänzt Björn Leonhardt, der bei Demandware in Jena die Softwareentwicklung leitet.

Am Nachmittag erwartet die Teilnehmer in der Aula im Universitätsgebäude zunächst ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm: Derzeitige und ehemalige Professoren werden über die Geschichte der Jenaer Fakultät für Mathematik und Informatik sprechen und einen Einblick in aktuelle Entwicklungen in Forschung und Lehre geben. Zudem wird Stephan Schambach – einer der E-Commerce-Pioniere – zu Gast sein und die Unterschiede von Unternehmensgründungen in der IT-Branche in Deutschland und den USA beleuchten. Beim gemeinsamen Abendessen auf dem Landgrafen können die Teilnehmer sich schließlich über ihre Studienzeit und beruflichen Erfahrungen in ungezwungener Atmosphäre austauschen.

Björn Leonhardt und Klaus Küspert sehen in der gegenseitigen Kontaktpflege eine klassische Win-Win-Situation. „Ich habe in meinem Studium Vorträge von Praktikern stets als Bereicherung empfunden. Davon wollen wir nun etwas zurückgeben und natürlich können wir frühzeitig die Studierenden, das heißt unsere potentiellen Mitarbeiter kennenlernen“, erklärt Leonhardt. Umgekehrt profitieren auch die aktuellen Studierenden und Mitarbeiter der Universität, ist Prof. Küspert überzeugt: „Oft sind es Alumni, die Abschlussarbeiten betreuen, Praktika vermitteln, wichtige Hinweise und Impulse bei der Stellensuche geben oder neue Forschungsprojekte initiieren.“

Wenn am kommenden Samstag Informatik-Alumni aus ganz Deutschland nach Jena kommen, dann werden – so hoffen die Organisatoren – alte Kontakte aufleben und vielleicht sogar neue Kooperationen entstehen. Vor allem aber möchten sie das Wiedersehen mit den früheren Kommilitonen, Kollegen und Studierenden feiern. „Viele waren seit Jahren nicht mehr in Jena und für sie wird es sicherlich sehr interessant. Denn zu unserer Studienzeit gab es beispielsweise den Uni-Campus am Ernst-Abbe-Platz noch nicht“, sagt Björn Leonhardt. „Der Besuch des früheren Studienortes und das Wiedersehen mit den Kommilitonen ist oft sehr emotional“, weiß Alumni-Koordinatorin Nadine Ritter. Und auch für die Hochschule seien solche Alumni-Treffen sehr wichtig: „Denn es gibt keine besseren Botschafter für die Universität als glückliche und erfolgreiche Alumni“, betont Ritter.