Die Hürden des Schreibens nehmen

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„Wenn du es eilig hast, mach‘ einen Umweg!“ – So mancher Student nimmt dieses chinesische Sprichwort allzu wörtlich. Die anstehende Hausarbeit oder der fällige Laborbericht werden immer wieder weggeschoben, andere, vermeintlich wichtige Dinge erhalten den Vorzug.

„Prokrastination“ heißt dieses Phänomen des Aufschiebens und Dr. Peter Braun vom Schreibzentrum der Universität Jena empfiehlt ein Gegenmittel: Er und sein Team laden am 6. März ab 18 Uhr zur dritten Auflage der „Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ an den Uni-Campus (Carl-Zeiß-Straße 3) ein.

„Wir wollen in diesem Jahr das Aufschieben in den Mittelpunkt rücken und konkrete Abhilfen vorstellen“, sagt Peter Braun. Bis um Mitternacht werden deshalb Impulsworkshops angeboten, die verschiedenen Aspekten wissenschaftlichen Schreibens gewidmet sind.

Als Partner hat Dr. Braun wieder die Psychologin Beate Schuhmann von der Psychosozialen Beratungsstelle des Studentenwerks Thüringen gewonnen. Zum Team der langen Nacht gehören außerdem Schreibtutorinnen und -tutoren, die den Studierenden auf Wunsch Tipps und Rückmeldungen geben werden. Ein wichtiger Aspekt ist zudem, die richtige Motivation zum Schreiben zu finden. In weiteren Workshops geht es z. B. darum, was Wissenschaftssprache auszeichnet und wie sich Plagiate vermeiden lassen, um Körper- und Entspannungsübungen während der Schreibpausen sowie um Leserfreundlichkeit und Stil.

Die „Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ findet bundesweit an zahlreichen Universitäten statt. In Jena sind am 6. März alle Studierenden herzlich eingeladen, eine ganze Nacht gemeinsam mit anderen an ihrer Arbeit zu schreiben und so der Vereinzelung zu entgehen. Mitzubringen sind lediglich ein Laptop, Verpflegung und die benötigten Arbeitsmaterialien. Das Schreibzentrum stellt Räume zur Verfügung und als Muntermacher eine Kaffee- und Vitaminbar. Allen Teilnehmern, die bis zum Morgengrauen durchhalten, winkt als Belohnung ein kleines Sektfrühstück.

Dr. Braun hofft erneut auf eine knisternde und kreative Atmosphäre, wie sie zur ersten und zweiten Auflage geherrscht hat: „Viele sind damals zu mir gekommen und haben gesagt, dass sie mehr geschafft haben als sie sich vorgenommen hatten!“

Foto: Wie sich die Hürden des Schreibens überwinden lassen, soll am 6. März vermittelt werden. Foto: Jan-Peter Kasper/FSU