„Ein Schlag ins Gesicht für Ehrenamtliche“

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Christian Gimm, der neue Vorsitzende der SPD Waltershausen, übt heftige Kritik an der geplanten Entgeltordnung für die Turnhallennutzung der kreiseigenen Turnhallen im Landkreis Gotha. Laut dem Kommunalpolitiker bedrohe ein möglicher Beschluss der Entgeltordnung durch den Kreistag den Spielbetrieb von hunderten Vereinen.

„Die vorliegende Entgeltordnung ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die sich ehrenamtlich im Sport engagieren“, so Gimm. „Wir sollten über ein reges Vereinsleben froh sein und uns freuen, wenn sich die Menschen sportlich betätigen. Diese Entgeltordnung behindert nur die Vereinstätigkeit.“

Wilfried Förster, der Trainer der Handball-Mannschaft der ZSG Grün-Weiß Waltershausen, ist sich sogar sicher, „dass die geplante Entgeltordnung auch die Jugendarbeit in den Vereinen massiv bedroht, auch wenn die Hallen für Training sowie Wettkämpfe im Nachwuchsbereich weiterhin kostenlos bleiben sollen. Das SPD-Mann begründet: „Wenn das Geld in den Vereinen knapper wird, ist natürlich auch die Jugendarbeit davon betroffen. Entgeltregelung hin oder her.“ Für Förster ist die geplante Verordnung absolut realitätsfern.

Da sich die Turnhallen in Waltershausen im Besitz der Stadt befinden, ist Waltershausen von der Thematik bisher nicht betroffen. David Ortmann, der Vorsitzende der Fraktion SPD-Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat Waltershausen, stellte indes klar: Wenn eine derartige Satzung dem Stadtrat in Waltershausen vorgelegt werde, werde er sie definitiv ablehnen. Seine Fraktion hätte vor zwei Jahren schon eine Erhöhung der Grundsteuer und der Gewerbesteuer akzeptiert, damit die Stadt Waltershausen in den freiwilligen Leistungen, in die auch die Kultur- und die Sportförderung fällt, etwas besser aufgestellt ist. „Eine Entgeltordnung in dieser Form ist daher nicht akzeptabel“, so Ortmann.
Gimm fordert die Waltershäuser Kreistagsabgeordneten auf, sich gegen die geplante Entgeltordnung auszusprechen. Der Kreistag solle lieber nach kreativen Einsparmöglichkeiten suchen, als die finanzielle Belastung einfach an die Schwächsten weiterzugeben.