Essens Heimserie reißt gegen Jena

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Sechs Spiele lang war die Sporthalle „Am Hallo“ eine Festung, sechs Mal in Folge waren die Essener Basketballer Zuhause nicht zu schlagen. Diese Serie riss heute am 24. Spieltag gegen Science City Jena. Gut aufspielende Hausherren verloren zum ersten Mal seit Ende November 2012 vor heimischem Publikum gegen noch bessere Gäste aus Thüringen mit 92:100.

Vor 1380 Zuschauer legten die ETB Wohnbau Baskets offensiv gut los. Flüssig spielten sie die eigenen Systeme durch und erarbeiteten sich durch gute Anspiele unter den Korb einfache Punkte am Brett. Allerdings offenbarte das Team von Igor Krizanovic kleinere Lücken in der eigenen Verteidigung und Probleme im Spielaufbau gegen die aggressive Presse der Jenaer.

So konnten die Schwarz-Weißen nicht davonziehen und gerieten gegen Ende des Viertels durch mehrere Distanztreffer des Gegners gar in Rückstand. (21:27) Im zweiten Viertel knüpften die Gäste da weiter an, erspielten sich durch kluges Teamplay viele freie Würfe und konnten so die schwächste Phase der Baskets eiskalt ausnutzen, um auf einen zweistelligen Vorsprung davonzuziehen. Den ETB-Basketballern fehlte es an offensiver Struktur und in der Verteidigung am nötigen Feuer. Allerdings behielten die Essener durch einen guten Zug zum Korb in der Kategorie Freiwürfe die Nase vorn und konnten den Abstand so vor der Pause in den einstelligen Bereich bringen. (46:54)

Nach der Pause präsentierte sich die Mannschaft wie verwandelt. Im Angriff suchten die Wohnbau Baskets weiterhin die Penetration in die Zone, aber agierten hier mit noch mehr Biss und erzwangen so viele einfache Punkte. Zusätzlich legten die Essener aber auch defensiv nach, verteidigten mehrere Klassen besser und verwandelten durch eine beeindruckende und mitreißende Energieleistung den Jenaer Vorsprung bei noch 3 Minuten im dritten Viertel in eine ETB – Führung. Erst zu diesem Zeitpunkt wurden die Gäste wieder wach und nahmen den Kampf auf. (69:70)

Im vierten Viertel gestalteten beide Teams die Partie weiter lange offen, ehe Foulprobleme der beiden wichtigen ETB-Starter Henley und Cook sowie das Heißlaufen des Science City-Guards Lee Jeka die Partie entschieden. Der Brite erzielte einen Großteil seiner 24 Punkte durch erfolgreiche Distanzwürfe im Schlussviertel und konnte durch die Essener Defensive an diesem Tag in diesem Spielabschnitt nicht gestoppt werden.

„Defensiv können wir absolut nicht zufrieden sein. 100 Punkte haben wir schon seit langer Zeit Zuhause nicht kassiert. Dennoch haben heute mit einer ordentlichen Leistung gegen einen Gegner verloren, der heute einfach noch ein Stückchen besser war“, resümierte ETB-Cheftrainer Igor Krizanovic, dessen Team zuletzt im März 2012 über 100 Punkte hat hinnehmen müssen. „Wir haben leider das Pick’n’Roll heute nicht so verteidigt, wie wir uns das vorgenommen hatten. Zudem haben wir nach unserem tollen dritten Viertel ein ums andere mal nicht die richtige Entscheidung getroffen und so die Kontrolle des Spiels wieder abgegeben.

Nach unserem enormen Energieaufwand im Dritten hat im Schlussviertel eventuell auch die größere Tiefe Jenas den Ausschlag gegeben“, sagte der Headcoach vor der anstehenden Partie gegen Gotha und fügte hinzu: „Gegen Gotha erwartet uns auswärts ein extrem schwieriges Spiel, das unsere große Konzentration und absoluten Fokus verlangen wird.“

(Quelle: ETB Wohnbau Baskets)

Science City Jena liegt nach diesem zweiten Auswärtssieg in Folge auf Platz 8 – einen Play-off-Platz.