Die Stadt Eisenach ist auf die Aufnahme von Flüchtlingen gut vorbereitet. „Das Land hat uns mitgeteilt, dass mit einer steigenden Zahl von Flüchtlingen zu rechnen ist“, sagt Dr. Dorothea Hegele (Dezernentin für Soziales, Jugend und Kultur). Deshalb wird die Stadt demnächst zwei weitere Dreiraum-Wohnungen und eine Vierraum-Wohnung im Eisenacher Stadtgebiet anmieten und einrichten. Dort untergebracht werden können 13 Personen. Aktuell wurden außerdem zwei Wohnungen in Eisenach eingerichtet, um zehn Flüchtlingen eine Heimat zu bieten. Sie werden in den ersten Augusttagen in der Wartburgstadt erwartet.
Derzeit leben in Eisenach 138 Flüchtlinge aus dem Ausland, vorwiegend Familien. Sie stammen vor allem aus Albanien (3), Serbien (49), Syrien (6), Afghanistan (10) und Mitgliedsstaaten der Russischen Föderation (24). Untergebracht sind die Flüchtlinge in Einzelwohnungen – insgesamt derzeit 35. Die Wohnungen gehören der Städtischen Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH, die Stadt ist der Mieter. „Sollte die Zahl der Flüchtlinge weiter steigen, werden selbstverständlich zusätzliche Wohnungen zeitnah von uns angemietet“, so Dr. Dorothea Hegele.
Die Wohnungen sind mit allem Notwendigen ausgestattet: Küche inklusive Herd, Kühlschrank, Teller und Besteck sowie Betten, Bettzeug, Schränken, Tischen, Decken, Waschmaschine und einer Grundausstattung an Kleidung.
Treffen Flüchtlinge in Eisenach ein (die Erstaufnahme erfolgt in der Landesaufnahmestelle Eisenberg), werden sie als erstes von Mitarbeitern der Ausländerbehörde und des Sozialamtes in Empfang genommen. Entsprechende Unterlagen beziehungsweise Änderungen in den Papieren erhalten sie in Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde. Die Mitarbeiter des Sozialamtes arbeiten außerdem mit der Sozialbetreuung der Caritas zusammen. Dabei geht es vor allem um Hilfe und Unterstützung bei Fragen der Asylbewerber, Informationen und Unterstützung beim Stellen von Anträgen sowie individuelle Beratung bei Bedarf.
Zahlen, Daten und Fakten
Das Landesverwaltungsamt in Weimar hat der Stadt Eisenach mitgeteilt, dass nicht nur in Thüringen sondern auch bundesweit mit einer steigenden Zahl von Flüchtlingen zu rechnen ist. Das belegen die aktuellen Zahlen der Monate Januar bis Ende Juli 2014. Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sind 94.665 Asylsuchende registriert worden. 2.632 Personen sind vom Land Thüringen aufgenommen worden. 2013 waren es bundesweit 55.567 Personen, 1543 davon in Thüringen.
Im Juni 2014 sind in Thüringen 471 Flüchtlinge aufgenommen worden. Im Juli waren es 469 Personen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erwartet eine weitere Steigerung. Die Flüchtlinge stammen größtenteils aus Syrien, gefolgt von Eritrea und Serbien. Ab August – so heißt es in dem Schreiben des Landesverwaltungsamtes – ist mit einer Zunahme von Flüchtlingen vom Balkan zu rechnen.
Als Flüchtling wird anerkannt – nachzulesen im Asylverfahrensgesetz – wer sich außerhalb seines Herkunftslandes befindet, weil er begründete Furcht „vor Verfolgung wegen seiner Rasse, Religion, Nationalität, politischen Überzeugung oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe“ hat. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Internetseite des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge „www.bamf.de“.