Geballte Konzertvielfalt zum Jahresende in Gotha

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Kein Zweifel, es weihnachtet sehr. Schon lange hat uns das Süßwarenangebot darauf vorbereitet. Nun sind auch die Weihnachtsmärkte eröffnet und überall schallt es weihnachtlich aus den Lautsprechern. Gleichzeitig ist es die Zeit, die zum Innehalten, zum Genießen des Moments und zu familiärer Gemeinschaft einlädt. Kurz: zum Besuch eines Konzerts der Thüringen Philharmonie Gotha.

Der Blick auf den Konzertkalender verrät, Klassik ist nicht einfach Klassik. Bekannt für sein anspruchsvolles und breit ausgerichtetes Repertoire hat das Orchester ein abwechslungsreiches Programm mit interessanten musikalischen Gästen für die Zeit vor und nach Weihnachten zu bieten.

Sinfonisch, familiär, besinnlich und klanggewaltig gestaltet sich der Dezember bei der Thüringen Philharmonie Gotha.

 

Im vierten Sinfoniekonzert am 3.12.2015 um 20 Uhr in der Gothaer Stadthalle stehen ausschließlich Werke der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf dem Programm. Dennoch erwartet den Zuhörer ein Spaziergang durch drei musikalische Epochen. Zu Beginn erklingt Serge Prokofieffs wohl populärstes Werk – die „Symphonie classique“. In den Solokonzerten präsentiert sich dabei ein Instrument, das eher selten im Sinfonieorchester zu finden ist, das Saxophon. Zu den ersten, die für das Saxophon komponiert haben, zählt Alexander Glasunow. Sein Saxophonkonzert geht auf eine Anregung des weltbekannten französischen Virtuosen Marcel Mule zurück und offenbart russische Warmherzigkeit in den lyrischen Passagen ebenso wie virtuose Brillanz in den schnellen Abschnitten. Im zweiten Teil des Konzertabends geht es über den großen Teich nach Kuba und Brasilien. Zur Eröffnung erklingt eine deutsche Erstaufführung eines Stückes mit dem klangvollen Namen „La Fleur de Cayenne“ (dt. Hibiskus) für Saxophon und Streichorchester. Sie stammt aus der Feder des 1948 in Havanna geborenen Jazz-Musikers Paquito D’Rivera. Darauf folgt die Fantasie für Saxophon und Orchester von Heitor Villa-Lobos, Lateinamerikas renommiertester Komponist. Wie in allen seinen Werken verbindet Villa-Lobos auch hier nationales Kolorit mit europäischer Kompositionstechnik. Solist des Abends ist der gebürtige Grieche Theodore Kerkezos. Mit Darius Milhauds „Le Bœuf sur le toit“ (Der Ochse auf dem Dach) klingt das Konzert unter der Leitung von Russell Harris spritzig und temperamentvoll aus.

Eine erste Einstimmung auf die Weihnachtszeit erfolgt mit einem bunten Familienkonzert samt Nikolaus am 6.12.2015 um 15 Uhr im Gothaer Kaufhaus Moses.

Besinnlich-barocke Saitenklänge verleihen dem B2-Konzert „Le Quattro Stagioni“ am 10.12.2015 in der Gothaer Stadthalle seine besinnliche Stimmung. Neben den weltberühmten „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi spielen die Musiker der Thüringen Philharmonie Gotha unter der Leitung ihres Konzertmeisters Alexej Barchevitch Werke von Francesco Manfredini, Henry Purcell und Arcangelo Corelli. Konzertbeginn ist um 20 Uhr.

„Freude schöner Götterfunken“ heißt es dagegen klanggewaltig zum Jahresabschluss, den die Thüringen Philharmonie Gotha traditionell mit Beethovens „Neunter“ begeht. Den Orchesterklang bereichern die Sängerinnen und Sänger des Konzertchores Gotha und der Suhler Singakademie sowie vier renommierte Gesangssolisten: Tatjana Charalgina (Sopran), Etleva Shemai (Mezzosopran), Antonio Rivera (Tenor) und

Theodor Carlson (Bass). Dieses Jahr am Dienstag, 29. Dezember 2015, um 20 Uhr im Gothaer Kulturhaus.

Traditionsreich geht die Konzertsaison auch 2016 weiter mit einem musikalischen Neujahrsabend nach Wiener Art. Unter dem Motto „Amüs’ment, Amüs’ment!“ spielt die Thüringen Philharmonie Gotha unter der Leitung von Stefanos Tsialis beliebte Operetten- und Tanzmelodien von Johann Strauß, Josef Strauß und Franz Lehár. Verstärkung bekommt das Orchester dabei von zwei großartigen Sängern, der Sopranistin Nathalie de Montmollin und dem Tenor Martin Shalita. Das Neujahrskonzert am 1. Januar 2016 im Gothaer Kulturhaus beginnt schon um 17 Uhr.

Karten für die Konzerte der Thüringen Philharmonie Gotha sind erhältlich in der Tourist-Information Gotha und an allen Vorverkaufsstellen mit Anschluss an den Ticket Shop Thüringen (Tickethotline: 0 36 21- 35 42 22), online unter www.thphil.de sowie an der Abendkasse. Für das Familienkonzert gibt es die Karten nur in der Gothaer Tourist-Information und im Kaufhaus Moses. Weitere Informationen: www.thphil.de.

 

Programmübersicht:

 

Do, 3. Dezember 2015, 20 Uhr | Stadthalle Gotha

A4 „Um die Geister zu bannen“

Serge Prokofieff: Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 „Symphonie classique“

Alexander Glasunow: Konzert für Saxophon und Orchester Es-Dur op. 109

Paquito D’ Rivera: „La Fleur de Cayenne“ für Saxophon und Streicher

Heitor Villa-Lobos: Fantasie für Saxophon und Orchester op. 630

Darius Milhaud: Le Bœuf sur le toit op. 58

Solist: Theodore Kerkezos, Saxophon

Leitung: Russell Harris

 

So, 6. Dezember 2015, 15 Uhr | Kaufhaus Moses Gotha

F2 Familienkonzert „Jetzt bringt Nik’laus was für mich“

Mit Musik aus „Der Nussknacker“ von Peter Tschaikowsky

Erzählerin: Kerstin Klaholz

Leitung: Juri Lebedev

 

Do, 10. Dezember 2015, 20 Uhr | Stadthalle Gotha

B2 „Le Quattro Stagioni“

Francesco Manfredini Concerto grosso op. 3 Nr. 12 C-Dur
Henry Purcell: Chaconne aus „King Arthur“
Antonio Vivaldi: Die vier Jahreszeiten
Henry Purcell: Chaconne aus „The Fairy Queen“
Arcangelo Corelli: Concerto grosso op. 6 Nr. 8 g-Moll

Alexej Barchevitch, Solovioline und Leitung

 

Di, 29. Dezember 2015, 20 Uhr | Kulturhaus Gotha

C3 „Die Neunte“

Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125

Solisten: Tatjana Charalgina, Sopran | Etleva Shemai, Mezzosopran | Antonio Rivera, Tenor | Theodor Carlson, Bass
Chöre: Konzertchor Gotha, Suhler Singakademie

Leitung: Michel Tilkin

 

Fr, 1. Januar 2015, 17 Uhr | Kulturhaus

B3 „Amüs’ment, Amüsment!“

Johann Strauß: Fledermaus-Ouvertüre

Franz Lehár: „Dein ist mein ganzes Herz“

Josef Strauß: Ohne Sorgen

sowie weitere Werke des traditionellen Neujahrskonzertrepertoires

Solisten: Nathalie de Montmollin, Sopran | Martin Shalita, Tenor

Moderation und Leitung: Stefanos Tsialis

 

 

(Beitragsbild: Solopauker Bhin Ngo. Foto: Lutz Ebhardt)