Gedenken an den Völkermord an den Armeniern

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Die armenische Flagge wird am Donnerstag, 24. April, vor dem technischen Rathaus, Am Anger 15, halbmast gehisst. Damit erinnert die Stadt Jena am nationalen Gedenktag der Republik Armenien an den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts.

Mitten im 1. Weltkrieg, am 24. April 1915, verfügte die Regierung des Osmanischen Reiches die Vertreibung von armenischen Honoratioren aus der Hauptstadt Istanbul. Damit begannen die planmäßigen Deportationen der christlichen Armenier aus dem Gebiet der heutigen Türkei. „Dieses Ereignis, dessen 100. Jahrestag im nächsten Jahr ansteht, war der Beginn einer beispiellosen Vernichtung von mehr als einer Million armenischer Männer, Frauen und Kinder, die gnadenlos deportiert oder zwangsislamisiert, misshandelt und ermordet wurden. Wer übrig blieb, wurde in der Wüste Mesopotamiens dem sicheren Hungertod ausgesetzt“, sagt Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter und fügt hinzu: „Wir möchten vor allem an die Mitschuld Deutschlands erinnern, das als Verbündeter des Osmanischen Reiches zu den schrecklichen Vorgängen schwieg und nichts tat, um dem Unrecht Einhalt zu gebieten.“ Die armenische Flagge vor dem technischen Rathaus solle auch daran erinnern, dass dem armenischen Volk bis heute die Anerkennung des Völkermordes durch den Rechtsnachfolger des Osmanischen Reiches verweigert wird.