Gothaer Kreistagsfraktion empfindet Gebietsreform als nachvollziehbar

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Aus Sicht der Fraktion SPD-Bündnis 90/Die Grünen im Gothaer Kreistag sind die Bestrebungen der Landesregierung zur Umsetzung einer Gebietsreform nachvollziehbar.
In einem Antrag, der in der kommenden Kreistagssitzung auf der Tagesordnung steht, fordern Sozialdemokraten und Grüne vom Landrat Verhandlungen statt Verweigerung im durch die Landesregierung angestoßenen Gebietsreformprozess.
„Meine Fraktion sieht in der geplanten Gebietsreform nicht nur Risiken sondern auch Chancen für eine Stärkung von Stadt und Kreis Gotha. Man muss diese Chancen aber auch wahren, indem man sich offensiv an den Diskussionen beteiligt und für seine Ziele wirbt“, so Stefan Schambach, Vorsitzender der Fraktion SPD-Bündnis 90/Die Grünen im Gothaer Kreistag.
Zu den Zielen, um die es sich aus Sicht von Sozialdemokraten und Grünen zu kämpfen lohnt, gehört die weitere Stärkung von Stadt und Kreis Gotha, als eines der wirtschaftlichen und kulturellen Kraftzentren Thüringens. Zudem solle sich der Landrat für einen Kreissitz in Gotha und für das Zusammenbleiben des bestehenden Kreises Gotha einsetzen und engagieren.
„Thüringen ist seit 1990 von 2,61 Millionen Einwohnern auf 2,15 Millionen im Jahr 2014 geschrumpft. Nach der jüngsten Bevölkerungsvorausberechnung werden im Jahr 2035 nur noch 1,85 Millionen Menschen in Thüringen leben. Da auch die Einnahmen des Landes auf Grund des Auslaufens des Solidarpaktes II und weniger EU-Förderung in den kommenden Jahren weiter zurückgehen werden, wäre es fahrlässig, wenn die Landespolitik nicht mit einer Anpassung der Strukturen reagieren würde“, so Schambach.
Auch der Landkreis Gotha sei nach wie vor vom Bevölkerungsrückgang betroffen. Zählte der Kreis im Jahr 1994 – nach der ersten damals von CDU und FDP verantworteten Gebietsreform – noch 148.437 Einwohner, sind es mit Stand vom 31.12.2014 nur noch 135.381 Einwohner. Für das Jahr 2035 sagen die Statistiker im Rahmen der Einwohnervorausberechnung dem Landkreis nur noch 121.451 Einwohner voraus. „Diese Zahlen belegen, dass auch für den Landkreis Gotha Handlungsbedarf besteht. Wir sollten die Gebietsreform deshalb nicht verteufeln, sondern aktiv mitgestalten“, so Schambach.