Zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte gibt es bei einem Spiel der Jenaer Hanfrieds keinen Gewinner. Nach Spielen gegen die Frankfurt Ravens (2000) und Holzgerlingen Twister (2005) waren es diesmal die Berlin Rebels 2, welche die Hanfrieds zu einer Punkteteilung zwangen. Mit einem am Ende gerechten 13:13 traten die Saalestädter die Heimreise vom Spiel beim ebenfalls abstiegsbedrohten Hauptstadtclub an.
Das Spiel bei der zweiten Vertretung des GFL-Teams offenbarte einmal mehr die Probleme der Hanfrieds im Jahr 2014. Während die Verteidigungsreihe wieder ein gutes Spiel absolvierte und den Hausherren das Leben über vier Quarter hinweg sehr schwer machte, verpassten es die Gäste konsequent die gebotenen Chancen zu nutzen. Und gelang es doch einmal die Akzente zu setzen war es meist eine Mischung aus Unvermögen und fehlendem Glück, welche zählbare Resultate verhinderte.
Nachdem die Defense der Hanfrieds den ersten Angriffsversuch der Rebels schnell stoppen konnte, kam die Offense der Jenaer Footballer in guter Ausgangslage in Ballbesitz. Hier gelang es dann den Ball bis wenige Meter vor die Endzone des Gegeners zu bewegen, bis allerdings der Motor ins Stocken geriet. Drei satt sechs Punkte, durch ein getroffenes Field Goal von Mario Görsch, waren das Ergebnis der Bemühungen. Wichtiger als die zwischenzeitliche Führung war für die Hanfrieds allerdings das Ausscheiden von Runningback Matthias Meinel. Beim Versuch die Endzone zu erreichen verletzte sich der erfolgreichste Ballträger der Hanfrieds und wird vermutlich wochenlang ausfallen.
In der Folgezeit neutralisierten sich die beiden Teams und das Spiel war vornehmlich durch gute Defensivaktionen geprägt. Erst ein Big-Play durch die Berliner weckte die beiden Angriffsreihen wieder auf. Fast über das halbe Feld lief der Rebels-Runningback unberührt zur 07:03 Führung in die Endzone der Hanfrieds. Und auch das Jenaer Laufspiel erholte sich vom Ausfall-Schock von Matthias Meinel. Seine Vertreter Fabian Schubert und Till Garrebeek konnten immer wieder Raumgewinne erzielen, die es den Hanfrieds ermöglichten in Ballbesitz zu bleiben. Zudem konnte das ansonsten eher schwache Passspiel für wichtige Meter vor die Rebels-Endzone sorgen, hier war für die Gäste allerdings erneut Endstation und es konnten wieder nur drei Punkte auf die Anzeigentafel gebracht werden. Halbzeitstand somit 07:06 für das Heimteam.
Nach der Pause erhöhten die Rebellen Mitte des dritten Spielabschnittes durch einen Pass auf 13:06 – der Extrapunktversuch segelte aber neben die Stangen und dieser eine Punkte sollte am Ende noch mächtig weh tun. Denn im letzten Spielabschnitt kam das Team der Hanfrieds noch einmal in Tritt. Erst konnte ein freier Ball vom eigenen Punt-Team erobert werden und dann wurde die Touchdown-Angst erfolgreich bekämpft. Quarterbac Jan fritz Hellmuth fand Receiver Eric Mühle für wichtige 6 Punkte im gelobten Land des Gegners. Der Zusatzpunkt wurde verwandelt und es stand 13:13.
Und wie schon die letzten Partien, sollte auch diese für ein letztes Spannungsmoment sorgen. Erst stoppte Jenas Verteidigung die Berliner und dann stoppten die Hanfrieds sich selbst. Durch zwei Strafen in aussichtsreiche Position gebracht, war für die Jenaer ein Sieg greifbar nah. Es fehlten noch einige Meter und Jenas sicherer Field-Goal-Schütze Mario Görsch hätte die Chance zu drei weiteren Punkten gehabt. Die Hanfrieds wählten diesen Weg und versuchten durch Laufspielzüge die nötige Distanz zu überbrücken. Jan Fritz Hellmuth gelang dies so gut, dass er auf einmal in der Endzone der Gastgeber stand. Eine Strafe wegen illegalen Festhaltens brachte die Hanfrieds allerdings nicht nur um 6 Punkte, sondern auch um die gute Feldposition, um ein Field-Goal-Versuch durchzuführen.
Das Spiel endete somit 13:13 und keines der beiden Teams konnte sich wirklich über das Ergebnis freuen. Für die Saalestädter hat sich die Tabellensituation keine wirkliche Veränderung eingestellt. Im Kampf um den Klassenerhalt zählt weiterhin jeder Sieg und hierbei haben die Hanfrieds am kommenden Sonntag am 15.00 Uhr im Sportpark Lobeda die nächste Chance. Erstmals in der Vereinsgeschichte kommt es zu einem Aufeinandertreffen mit den Radebeul Suburbian Foxes.
Doch bereits am Samstag gibt es für alle Footballinteressierten in Jena ein besonderes Highlight. Der deutsche NFL-Spieler Björn Werner von den Indianapolis Colts wird ab 14.00 Uhr beim Kinder- und Familienfest in der „Neuen Mitte Jena“ zu einem „Meet n‘ Greet“ für Fragen, Fotos und Autogramme zur Verfügung stehen.
