Heimniederlage der Oettinger Rockets im Playoff-Viertelfinale

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Gespanntes Warten war angesagt in der Blauen Hölle in Gotha. Nach drei Spielen im Viertelfinale der Playoffs der 2. Basketball Bundesliga ProA stand es 2:1 für die Gäste, die Crailsheim Merlins. Die Oettinger Rockets wollten heute mit einem zweiten Heimsieg gegen Crailsheim vor ausverkauftem Haus ihre Chance auf den Einzug in die nächste Runde der Playoffs wahren und damit das entscheidende fünfte Spiel der Best-of-five-Serie erzwingen. Im Gegenzug wollten die Merlins den Halbfinaleinzug perfekt machen.

Es ging also um alles oder nichts. Entsprechend engagiert und konzentriert begannen beide Mannschaften. Zur Freude der heimischen Fans, die wie immer für gute Stimmung sorgten, gingen die ersten Punkte auf das Konto der Rockets. Crailsheim konterte mit einem Dreier. Nach knapp fünf Minuten im ersten Viertel stand es 6:5 für die Hausherren. Bei noch zu spielenden 2:28 Minuten und dem Stand von 13:9 nahmen die Gäste ihre erste Auszeit. Mit 17:16 endete das erste Viertel.

Die ersten Punkte im zweiten Viertel machten ebenfalls die Rockets. Und es blieb spannend. Weder die Gothaer noch die Crailsheimer konnten sich merklich absetzen. Der Stand nach dreieinhalb Spielminuten: 24:23. Der weitere Verlauf des zweiten Viertels war geprägt von vielen Spielunterbrechungen durch Fouls auf beiden Seiten. Beim Stand von 32:28 und noch 2:23 Minuten auf der Uhr dann die zweite Auszeit der Merlins. Mit 35:35 verabschiedeten sich beide Teams in die Pause. Beste Scorer zu diesem Zeitpunkt waren auf Gothaer Seite Alasdair Fraser (12 Punkte) und Chase Griffin (10 Punkte).

Das dritte Viertel begann und nach einem Dreier durch Crailsheim trieben die Fans der Blauen Hölle ihre Mannschaft lautstark zur Führung. Nach drei Minuten stand es verdient 47:40. Crailsheim hatte Probleme beim Abschluss, leistete sich einige Fehlwürfe. Doch auch die Rockets wurden unsicherer. Stand nach sechs Minuten: 49:42. Die Rockets konnten ihren knappen Vorsprung aber nicht lange verteidigen. Eine Minute vor Ende des Viertels waren beide Teams punktgleich mit 52 Punkten. Crailsheim holte durch Distanzwürfe auf und konnte sogar davonziehen. Endstand des dritten Viertels: 52:58.

Mit „Hey wir woll’n die Rockets seh’n“-Sprechchören und zwei Punkten für Gotha starteten die letzten zehn Minuten. Doch Crailsheim hielt dagegen. Nach knapp zwei Minuten stand es 54:63. Rockets-Coach Ensminger war teilweise deutlicher zu hören als Heim- oder Gästefans. Doch es half nichts. Die Merlins hielten ihren Vorsprung, auch weil die Rockets immer mehr Fehler in der Ballannahme und im Abschluss machten. Der Stand bei noch fünf Minuten auf der Uhr: 54:66.

Mittlerweile waren fast nur noch die knapp 30 mitgereisten Merlins-Fans zu hören. Verantwortlich für die drohende Heimniederlage war in den Augen der Rockets-Fans das Schiedsrichtergespann. Mit „Ohne eure Schiris habt ihr keine Chance“-Rufen bedankte sich der Gothaer Fanclub auf seine Art bei den Liga-Offiziellen. Basketball wurde nebenbei auch noch gespielt: Mit einem Endstand von 63:82 qualifizierten sich die Crailsheim Merlins vorzeitig für das Playoff-Halbfinale. Für die Oettinger Rockets endete damit die bisher erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte.

Die obligatorische Pressekonferenz nach dem Spiel musste ein wenig warten. Coach Chris Ensminger versteigerte zu Gunsten eines an Leukämie erkrankten Kindes ein von ihm signiertes Trikot. Mit einer amerikanischen Versteigerung – das letzte überhaupt abgegebene Gebot zählt – kam ein guter dreistelliger Betrag für den guten Zweck zusammen.

Crailsheims Coach Willie Young zeigte sich über das Ergebnis erfreut und erleichtert. Er bezeichnete die Gothaer Rockets gar als Angstgegner. Chris Ensminger brachte den Grund für die Niederlage auf den Punkt: „Nachdem Crailsheim vorne lag, hatten wir keine passende Antwort mehr.“ Er sieht sein erstes Jahr als Trainer und die erste Saison bei den Rockets aber positiv. „Vielen Dank für Alles!“ sind seine abschließenden Worte an seine Mannschaft, seinen Trainerstab und die vielen Fans.