Herzschlag-Finale mit Sekt oder Selters

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Denn den vorletzten Schritt in Richtung Playoffs meisterten die Rockets beim Tabellenzwölften finke baskets Paderborn mit Bravour. Dort behielt die Mannschaft von Head Coach Chris Ensminger mit 88:80 (43:29) die Oberhand. Lautstark angefeuert wurde das Team von rund 70 aus Gotha und Hameln (Oettinger Pirates) angereisten Fans.

Somit landeten die Gäste im vierten Aufeinandertreffen ihren ersten Sieg gegen die finke baskets und verteidigten den achten Platz der Tabelle. Und das, obwohl ihnen mit Dmitrij Kreis und Leo Niebuhr kurzfristig zwei wichtige Spieler (beide erkältet) fehlten. Dennoch zeigte das BiG-Team eine über weite Strecken konzentrierte und souveräne Leistung, die den Weg für einen Start-Ziel-Sieg ebnete. So lagen die Hausherren im gesamten Spiel lediglich einmal in Führung (5:4 / 2.). Im Anschluss starteten die Rockets einen imposanten 16:0-Lauf (20:5 / 7.), mit dem sie die Weichen frühzeitig auf Sieg stellen konnten.

„Der Schlüssel zum Erfolg war unsere starke Verteidigung – in den ersten drei Vierteln haben wir gegen das offensivstarke Team der finke baskets lediglich 46 Punkte zugelassen, das ist sehr gut“, sagte Chris Ensminger nach der Begegnung in Paderborn, wo er in der Saison 2008/2009 spielte und nun respektvoll empfangen wurde. „Unsere Mannschaft hat heute einmal mehr gezeigt, was in ihr steckt: Wenn zwei Spieler ausfallen, dann legt der Rest eine Schippe drauf – das ist Teamplay. Ich bin sehr stolz auf die Jungs und guter Dinge, dass uns unsere tollen Fans morgen in der ausverkauften ,Blauen Hölle’ in die Playoffs tragen werden!“

Dass der Erfolg der Rockets nach der starken Auftaktphase zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Gefahr geriet, hatte mehrere Gründe. Einerseits war bei Paderborn offensichtlich ein wenig die Luft raus, nachdem die Mannschaft am vergangenen Sonntag mit dem Heimsieg gegen den Tabellendritten Science City Jena schon den Klassenverbleib feiern konnte. Andererseits hatten die Rockets in den wenigen Situationen, in denen die finke baskets in Fahrt kamen, stets eine passende Antwort parat.

Für das Highlight aus Gothaer Sicht sorgte derweil Torvoris Baker: Gothas Kapitän verwandelte quasi mit der Halbzeit-Sirene ein Alley-oop-Anspiel mit einem spektakulären Dunk. Absender des Passes war Gary Johnson, der Mann des Abends. Der US-Guard spielte in der gesamten Partie 15 Assists, stellte somit eine persönliche Karriere-Bestmarke auf und verfehlte den ProA-Rekord von Ahmad Smith (16 Assists in einem Spiel) nur knapp.

Letztlich stand für Gary Johnson das erste Double-Double (11 Punkte / 16 Assists) in dieser Saison zu Buche, das gestern auch ein Spiegelbild der Maxime des Gothaer Trainer-Gespanns war: „Wir wollen am Ende der Saison unseren besten Basketball spielen!“
Ungeachtet dessen ging der Blick im Anschluss an das Spiel nach vorne. Denn der morgige Gegner der Rockets, die Kirchheim Knights, setzte gestern ein deutliches Ausrufezeichen. Vor heimischer Kulisse rangen die Süddeutschen die Gießen 46ers nach zweimaliger Verlängerung mit 108:91 (41:48 / 79:79) nieder. Der Vollständigkeit halber: Hätte Gießen in Kirchheim gewonnen, wären die Gothaer bereits gestern Abend sicher in den Playoffs gewesen.
So aber kommt es morgen beim Heimspiel, das von der AOK PLUS präsentiert wird, zum Showdown. Dass für die Gäste noch einiges auf dem Spiel steht, hat für alle Fans, die keine Karte mehr bekommen haben, einen Vorteil: Kirchheim reist mit einem TV-Team an und überträgt das Herzschlag-Finale der Hauptrunde aus der „Blauen Hölle“ per Live-Stream *.

finke baskets Paderborn – Oettinger Rockets Gotha 80:88 (29:43)
Viertel: 14:25 / 15:18 (29:43) / 17:21 (46:64) / 34:24 (80:88)
Oettinger Rockets Gotha: Boadu (3 Punkte / 1 von 2 Freiwürfen), Johnson (11 / 4 von 6 / 1 Dreier), Griffin (18 / 7 von 8 / 3), Tatum (6 / 0 von 2), Fraser (12 / 0 von 2), Heberlein (3 / – / 1), Warech (15 / 3 von 5), Baker (15 / 1 von 2 / 2), Selvig (5 / 1 von 2)
finke baskets Paderborn: Taylor (12 / 1 von 2 / 3), Figge, Kamp, Padberg (3 / – / 1), Grim (10 / 2 von 2), Kerfs (3 / – / 1), Kittmann (15 / 3 von 4), Henningsen (6 / – / 2), Vinson (4), Thompson (5 / – / 1), Barnes (10 / 2 von 4 / 2), Stachulla (12 / 1 von 1 / 1)

Zweier Paderborn: 19 von 39 (49 Prozent)
Zweier Gotha: 25 von 37 (68 Prozent)

Dreier Paderborn: 11 von 29 (38 Prozent)
Dreier Gotha: 7 von 15 (47 Prozent)

Freiwürfe Paderborn: 9 von 13 (69 Prozent)
Freiwürfe Gotha: 17 von 29 (59 Prozent)

Rebounds Paderborn: 30 (11 Offense / 19 Defense)
Rebounds Gotha: 34 (6 Offense / 28 Defense)

Assists Paderborn: 20
Assists Gotha: 25

Ballverluste Paderborn: 11
Ballverluste Gotha: 14

Ballgewinne Gotha: 6
Ballgewinne Paderborn: 7

Zuschauer: 1484

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