Kamen Pawlow nahm am GutsMuths-Rennsteiglauf 2013 teil

0
1146

„Erlebnisse eines zufriedenen Durchschnittsläufers“ betitelte Kamen Pawlow seine ganz persönlichen Erlebnisse beim diesjährigen Rennsteiglauf. Hier sein Bericht:

„Auf dem Beutel, den die Rennsteigläufer am Start bekamen, um ihre Sachen für das Ziel am 25.05.2013 transportiert zu wissen, stand „Hart, aber schön.“ Schöner Spruch zu einem perfekt organisierten Kultlauf, so habe ich es auch erlebt!

Ich hatte vor diesem Lauf die größte Ehrfurcht, denn mir fehlten (wie immer) die Trainingskilometer und das Wetter sollte entsetzlich werden. Die längste Strecke, die ich in diesem Jahr gelaufen bin, war beim Abendberglauf am 3. Mai in Friedrichroda:13,2 Kilometer. Beim Rennsteig-Supermarathon läuft es immer wieder anders: ein Freizeitläufer wie ich schafft das notwendige Trainingspensum kaum und ist jedes Mal froh, die Strecke im Mittelfeld zu meistern.

Nachdem es in der Nacht zuvor auf dem Rennsteig geschneit hatte, zog ich bei nur 5 Grad in Eisenach erstmals zwei Laufshirts übereinander an. Vom Schlamm auf dem Weg abgesehen, hatten wir aber mit dem Wetter dann doch großes Glück: die schwarzen Wolken hingen tief auf beiden Seiten des Rennsteigs und uns lachte sogar die Sonne zu. So lief es für mich 25 km bis zum Großen Inselsberg (wie gewohnt) sehr gut.

Horst Reinhardt vom Lauffeuer Fröttstädt rief mir oben zu: „Man bist du schnell, teile deine Kräfte ein!“ Wie er nur Recht behielt – bis zum Großen Beerberg, ca. Km 60 musste ich mich danach nur noch quälen. Zunächst war es sogar schön, denn nach Km 30 und 40 warteten meine Frau und Tochter auf mich. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man fix und fertig das entgegenlaufende Kind hochheben kann und die Frau einen dabei fotografiert.

Aber dann, allein gelassen, muß man den Sperrhügel „kriechend“ bewältigen und oben wollen die Beine einfach nicht wieder loslaufen. Da hilft nur noch ein Wunder! Als ich vor der Schmücke Schnee im Wald sah, – ich liebe den Schnee! – vergaß ich die Schmerzen und wurde wieder locker und wieder schneller. Dabei halfen mir auch die Biere, die ich bei den letzten 3 Verpflegungsstellen tank.

Fazit:
In der Königsdisziplin vom GutsMuths-Rennsteiglauf reihte ich mich wieder mal im großen Mittelfeld ein. Auf der Urkunde steht: 8:28 Stunden, Gesamtplatz 810 (von über 2.000), AK M50: 147.
Voriges Jahr war ich 3 min langsamer, damals reichte es für den Gesamtplatz 1128, das zeigt wie stark das Mittelfeld beim Rennsteiglauf ist.“

Kamen Pawlow

Foto: Supermarathon-Läufer Kamen Pawlow beim GutsMuths-Rennsteiglauf 2013 nach Km 30 mit seiner Tochter Clara.