Merlyn von Hugo (ÖDP)

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Wie steht es um Deutschland? Ist das Glas halbvoll oder halbleer?

Deutschland steht im europäischen Vergleich gut da. Aber nicht allen Menschen geht es gleich gut. Wir müssen etwas gegen präkäre Beschäftigungsverhältnisse tun und in Sachen Transparenz, Bildung und Bürgerbeteiligung noch viel nachholen. Das Glas ist halbvoll.

In 600 Zeichen: Warum sollen die Bürger gerade Sie wählen?

Weil es mein Anspruch ist, die Bürger so gut wie mir möglich zu repräsentieren. Das geht am Besten, wenn man frei von parteipolitischen Zwängen und finanziellen Beeinflussungen durch Nebentätigkeiten ist. Stattdessen muss man mit den Bürgern reden und Ihre Sorgen, Wünsche und Anregungen mitnehmen. Ich setze mich für unabhängie, transparente und bürgernahe Politik ein.

Welche Bitte eines Bürgers im Wahlkampf hat Sie bisher am meisten bewegt?

„Deutschland braucht Politiker wie Sie! Lassen Sie sich nicht unterkriegen und nicht verbiegen und geben Sie ja nicht auf!“

Welche Entscheidung des Deutschen Bundestages der letzten Legislatur hatte aus Ihrer Sicht die größte Auswirkung auf Deutschland – im positiven oder negativen Sinn?

Die Kehrtwende der CDU beim Thema Atomstrom. Zwar war diese Kehrtwende nur dem öffentlichen Druck nach der Katastrophe von Fukushima geschuldet und nicht – wie von den Beteiligten behauptet – auf eine „völlig neuen Lage“ zurückzuführen. Dennoch ist durch diese Entscheidung der gesellschaftliche Konsens „Schluss mit der Atomkraft“ auch in der Politik angekommen. Dieser Schritt war für die Zukunft der deutschen Energiepolitik sehr wichtig.

Ansonsten hat das Parlament in meinen Augen in den letzten 4 Jahren sehr wenig zu Stande gebracht.

Eine Kaninchenschau mit 20 Anwesenden oder eine Gesprächsrunde zur Bankenregulierung mit zehn Gästen – was macht Ihnen mehr Spaß?

Das hängt von den Teilnehmern ab – besuchen würde ich natürlich Beides gerne.

„Butter bei die Fische“: Der schönste Fleck im Wahlkreis ist…?

Der Paradiespark in Jena.

Versprecher oder Versprechen? Was passiert Ihnen häufiger?

Versprecher. Wer den Menschen in kurzer Zeit viele Informationen mit auf den Weg geben möchte, bringt regelmäßig Versprecher zu Stande. Von Versprechen a la „Wenn Sie mich wählen, gibt es dieses Jahr wieder weiße Weihnachten!“ halte ich sehr wenig und beschränke deswegen darauf zu versprechen, dass ich im Falle meiner Wahl die Bürger so viel wie möglich in meine Arbeit einzubeziehen versuche.

Vorausgesetzt, Sie ziehen in den Bundestag ein: Welche Punkte aus Ihrem Wahlprogramm haben Sie am Ende der Wahlperiode definitiv abgearbeitet?

In den 4 Jahren möchte ich auf jeden Fall versuchen, einen flächendeckenden Mindestlohn, Volksentscheide auf Bundesebene, mehr Transparenz der Politik gegenüber dem Bürger und eine zukunftsweisende Familienpolitik umzusetzen.

Angenommen, Sie stehen im nächsten Bundestag vor einer echten Gewissensfrage: Welches Buch hilft Ihnen auf die Sprünge?

Bei Gewissensfragen helfen mir keine Bücher, sondern wahre Freunde.

Wenn Sie Edward Snowden, den Enthüller des US-Abhörskandals, von Angesicht zu Angesicht etwas fragen könnten: Welche Frage würden Sie stellen?

„Wie haben Sie sich Ihre Zukunft nach den Enthüllungen vorgestellt bevor Sie damit an die Öffentlichkeit gingen?“

Welche (hier nicht genannte) Frage bringt Sie eigentlich ins Schwitzen?

„Habe ich eigentlich den Herd ausgemacht?“