Mit dem Zweiten sieht man besser…

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Mit dem Zweiten sieht man besser. Könnte man nach so viel kommerzieller Werbung mit unseren GEZ-Geldern meinen. Dafür legen schließlich unsere Promis die Hand ins Feuer, oder besser gesagt, aufs Auge. Aber stimmt das eigentlich?

Am 2. Dezember wurde im ZDF ein Beitrag mit einem Film gesendet, in dem angeblich folternde syrische Soldaten zu sehen waren.  Die Herkunft des Filmes war nicht ganz sicher, aber die Zuordnung trotzdem ganz klar. Allerdings haben wir das schon mal gesehen. Nein, nicht ich direkt, aber aufmerksame und wahrheitssuchende Menschen, die sehr genau hinsehen und analysieren. Und denen ist aufgefallen, dass derselbe Film schon 2007 gesendet wurde, als über den Irakkrieg berichtet wurde.

Nachzulesen und zu sehen im Internet beim Kopp-Verlag. Ein Zufall kann das ja wohl nicht sein. Zumindest kam vom ZDF keine Klarstellung, als das publik wurde. Wenn Syrien nicht an den Iran grenzen würde, und die mediale Wucht der Massenmedien den Krieg gegen den Iran derzeit nicht gerade so ganz offensichtlich vorbereiten würde, dann wäre mir das auch egal. Aber so! Jetzt beginne ich wirklich zu zweifeln, ob sich hinter der Unterhaltungskulisse einer schönen Michelle Hunziger und einem wehmütigen Thomas Gottschalk noch ein loyales Fernsehprogramm verbirgt, oder ob ich wieder von einem Thema abgelenkt werden sollte, welches man besser verschwiegen hätte.

Bleibt wohl nur: Mit dem Zweiten sieht man besser (auch nicht hin). Oder mit Andreas Clauss: „Sehen Sie weniger fern, dann sehen Sie besser durch!“  In diesem Sinne, einen angenehmen Fernsehabend.
Herzlichst, Ihre Bianca Albrecht  (balbrecht@oscar-am-freitag.de)

Die Kolumne erschien in der aktuellen Ausgabe des Gothaer Lokalmagazins „Oscar am Freitag“.