Polizei Gotha bedankt sich bei aufmerksamer Bürgerin

0
1371

Der Schreck saß bei der Mutter des fünfjährigen Max am Abend des 03.08.2013 tief. Der Knirps war mitsamt seinem Kinderfahrrad von der Wohnung in der Gothaer Kindleber Straße verschwunden. Die Mutter wartete zum Glück nicht lange, um die Polizei zu informieren.

Die Beamten befragten die Nachbarn. Danach könnte Max zum Baggersee hinter dem Friedhof gefahren sein. Mit einem Großaufgebot an Polizeibeamten wurde die Gegend um die Baggerseen nach dem Jungen abgesucht. Doch leider ohne Erfolg. Der stellte sich nämlich unerwarteter Weise von ganz anderer Seite ein. Eine Autofahrerin entdeckte das Kind in der Nähe des Uelleber Kreisverkehrs.

Die 40-jährige Sandra Kluge stoppte ihr Fahrzeug und sprach das Kind an. „Ich dachte mir, ehe er umgefahren wird! Der fuhr in Schlängellinien und schien mir ziemlich entkräftet.“ Frau Kluge fragte Max, ob sie ihn nach Hause fahren soll und der Knirps stieg ins Auto ein. Auch das Fahrrad wurde verladen. Max kennt sich recht gut in Gotha aus, er konnte den Weg nach Hause sehr gut beschreiben. An der Kreuzung von der Südstraße zur Enckestraße schlug Max dann auch vor „Und jetzt könnten wir ins Schwimmbad fahren!“
Doch davon hielt Frau Kluge nichts, sie fuhr nach Max’ Beschreibung in Richtung Kindleber Straße. Vermutlich ahnte Max die Reaktion seiner Mutter, denn am Parkplatz in Höhe Alte Druckerei wollte er aussteigen und allein nach Hause gehen. Doch Frau Kluge überzeugte sich, dass Max auch sicher zu Hause ankam.

Dieses Nichtwegsehen wurde am 20.08.2013 vom Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Gotha, Herr Kriminaldirektor Mathias Kehr, gewürdigt. Er lud Frau Kluge in die Dienststelle ein und lobte ausdrücklich ihre Umsicht. Gerade bei vermissten Kindern muss schnell reagiert werden, damit ihnen nichts passiert. Herr Kehr bedankte sich bei Frau Kluge mit einem riesigen Blumenstrauß und einem kleinen Präsent der LPI Gotha.

Als Erinnerung nahm Frau Kluge Fotos ihres Besuches bei der Kriminaltechnik mit. Ein Kriminalbeamter nahm ihr auf
herkömmlichen Wege Fingerabdrücke ab: die Finger wurden schwarz gemacht. Das Blatt mit ihren Abdrücken durfte Frau Kluge selbstverständlich mit nach Hause nehmen. Ihrer Familie kann sie nun auch ihre sog. „Täterlichtbilder“ zeigen, denn auch die gehörten zum Programm. Die Kriminalpolizeiinspektion Gotha bedankt sich noch einmal ausdrücklich bei Frau Kluge, dass sie den Jungen wohlbehalten nach Hause gebracht hat.