Qualmende Reifen und die ganze Nacht Party

0
1116

Bei den Speeddays auf dem Flugplatz Erfurt-Alkersleben treffen sich am Wochenende die Fans der Viertelmeile-Rennen – über 100 internationale Teams haben sich angemeldet

Die Stars der Szene haben aufgerüstet. Waren im vergangenen Jahr noch 1600 PS die Motorleistung, die Fans staunen ließ, so kommen dieses Jahr noch rund 1000 PS dazu. Micha Vogt, der mit seinem Chevrolet Bel Air für die Viertelmeile, also für 402 Meter, nur 8,16 Sekunden in Alkersleben benötigte, plant eine „7“ vor dem Komma. „Wir haben einen neuen Motor aus den USA bekommen“, berichtete er vorab.

Für seine Konkurrenten aus Polen mit der vierradgetriebenen Corvette wird es deshalb beim King of Germany deutlich enger. Mit ihnen hatte sich Micha Vogt in den letzten Jahren heiße Rennduelle geliefert. Dass alle diese Autos straßenzugelassen sind, wird manche überraschen. „Wenn man wollte, könnte man damit auch zum Einkaufen fahren“, meinte einer der Fahrer.

Der King of Germany (KOG) hat in der internationalen Motorsportszene einen guten Ruf. Wer in Alkersleben siegen will, muss nicht nur sein Auto technisch beherrschen, sondern auch die Strecke. „Fahren am Limit“ kann man wörtlich nehmen: Der kleinste Fehler wird bei den brachialen Beschleunigungen sofort zum Riesenproblem. Dank der Sicherheitsvorkehrungen in Alkersleben gab es aber noch nie schlimme Unfälle. Veranstaltungsmanager Maik Hinkel freut sich deshalb auf das Wochenende: „Der Wettergott spielt mit und wird Sonne schicken, denn bei Regen bleiben die Autos stehen. Die Gefahren wären zu groß.“

Ohne Grip geht bei den Rennen nichts, eine gute Verbindung zur Straße ist Bedingung. Deshalb fahren diese Autos auch mit speziellen Reifen, die auf die Felgen festgeschraubt werden. Die Beschleunigungskräfte sind nämlich so groß, dass sich sonst beim Anfahren die Felge vom Reifen drehen würde.

Das Schöne in Alkersleben: Das Fahrerlager ist für alle Besucher offen. Wer also Lust hat, über Turbolader, Einspritzpumpen oder Kurbelwellen zu fachsimpeln, hat dazu ausgiebig Gelegenheit. Wer lieber nur zuschauen will, findet auf den Tribünen beste Sichtverhältnisse.

Doch nicht nur die professionellen Teams können in Alkersleben ihre Kräfte messen. Wer als normaler Autofahrer seine Reaktionszeit und die Beschleunigungsqualitäten seines Wagens testen will, kann sich an der Startlinie aufstellen. Im Jedermannrennen wird die professionelle Zeitmessanlage genauso präzise alle Daten liefern wie für die Profis.

Die Speeddays sind aber mehr als nur ein Treffen der Beschleunigungsfanatiker. Es ist eine fröhliche Party für Menschen, die Spaß an Motoren, Autos, Feiern, Tuning und Show haben. Das Partyzelt lädt an zwei Abenden zum Feiern ein, wer mag, kann auf dem weitläufigen Gelände zelten und übernachten.

_Z082294_DxO9.1_Seydel

Die Speeddays beginnen am Freitag mit dem Training aller Klassen. Am Sonnabend kann von morgens an gefahren werden. Am Sonntag finden dann alle Finalläufe statt. Eintrittskarten gibt es an der Tageskasse, alle Details zum Programm findet man im Internet unter www.speeddays.info.

Autor: Dr. Bernd Seydel