Rekordteilnehmerfeld zum kleinen Jubiläum

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Der 35. Jenaer Kernberglauf begann am Vorabend mit einer Neuerung. Bedingt durch das Fußballspiel, des noch in der 3. Bundesliga spielenden FC Carl Zeiss Jena, war die Abholung der Startnummern vom Universitätssportzentrum in die Stadt verlegt worden. Die Organisatoren und der Laufladen, wo dies stattfand, waren auf eine übliche „Abholung“ von etwas über 100 Startnummern eingerichtet. Mehr als doppelt so viele nutzten die Möglichkeit, was zu einer Warteschlange von fast 100m führte. Andreas Wolf als Verantwortlicher bekam dies mit seinen Helferinnen und Helfern gut in den Griff. Für 2012 wird sogar überlegt, diesen Standort beizubehalten.

Am Sonnabend im Universitätssportzentrum konnte das Meldebüro dann ohne Stress die Startnummern ausgeben, was insgesamt mit über 1400 ausgegebenen Startnummern das drittbeste Meldeergebnis in der Geschichte des Jenaer Kernberglaufs brachte. Mit Nachmeldungen und Kinderläufen erreichten sogar so viel Läuferinnen und Läufer wie noch nie, nämlich genau 1299, das Ziel.

Keine Probleme hatte auch der Streckenchef Ullrich Schwab, dem genügend Helfer zur Verfügung standen, um die Strecken durch die Kernberge gut abzusichern. Mit Markierungen, Absperrbändern und Helfern war eigentlich ausgeschlossen, dass man sich verlaufen konnte. Beim Kinderlauf über einen Kilometer gab es allerdings ein kleinen „Verläufer“, weil der Spitzenläufer einfach ein Absperrband unterquerte. Da alle Mädchen und Jungen diesen Umweg machten, fiel es fast nicht auf. Lediglich einige Mütter waren aufgeregt, da die Kinder ca. 100m weiter laufen mussten.

Einen „Verläufer“ gab es auch nach ca. 2,5km, als ein paar Teilnehmer der 15km-Strecke sich den „Jedermann-5km-Läufern“ anschlossen.

Etwas Aufregung verursachten auch die Sanitäter, als sie am Morgen die Temperaturen im Sanitätszelt bemängelten, es war knapp über 0°C. Es fehlte nur ein Heizkörper in Sanizelt. Manfred Hirt von der Laufgruppe des USV beschaffte aber kurzfristig einen Heizkörper und einen nötigen Stromanschluss. Pünktlich zum Start kam dann die Sonne raus, so dass dies eigentlich nicht notwendig gewesen wäre.
Beim Zieleinlauf von Philipp Willaschek aus Erfurt dachten auch viel Zuschauer erst, er hätte sich verlaufen oder abgekürzt. Nicht nur, dass er mit einer Stunde und 36 Minuten fast 10 Minuten schneller war als im Vorjahr, auch bis der zweite Läufer eintraf, dauerte es fast 15 Minuten. Alle Streckenposten bestätigten aber, dass er von Beginn an einen deutlichen Vorsprung vor dem Feld auf der Königsstrecke hatte und so berechtigt mit einer Bestzeit gewann.

Neben den optimalen Witterungsbedingungen sorgten auch zwei Streckenkürzung für deutlich schnellere Zeiten als im Vorjahr, so auch bei den Frauen über 27km. Stefanie Wiesmair aus Bad Salzungen war mehr als 15 Minuten schneller als die Vorjahressiegerin.

Vom Klub 25, der 25 Läufer umfasst, die als erste die 25 Teilnahmen beim Kernberglauf erreicht hatten, waren Torsten Harzer (LAC Chemnitz),  Horst Freudenberg (Lusaner SC 1980), Rolf Martin (Jena),  Gottfried Jetschke (Tanzclub Kristall Jena), Thomas Klinge (SV Einheit Erfurt) auf der 27km Strecke

und
Frank Kupper (Lusaner SC 1980),  Ralph Walther (Aktion Laufwind),  Bernhard Neumann (TSV Zeulenroda), André Lehmann (Berlin-Müggelheim),  Falk Ballay (Falks Lauffreunde), Hans-Olaf Wartenberg (Shanghai), Thomas Leipold-Haas (LV Einheit Greiz), Steffen
Vieweg (LAC Erdgas Chemnitz), Hans-Georg Schütz (SV Cospeda 97), Peter Kindler (WSG Lobeda), Hilmar Dietze (Zettweil), Karl-Heinz
Lorenz (Potsdam), Gerd Knoll (Zeiss Jena-Süd), Wolfgang Harzer(LAC Chemnitz)

auf der 15km Strecke (Reihenfolge nach Zieleinlauf).

Vier hatten bis heute keinen Kernberglauf ausgelassen.

Überhaupt fiel auf, dass ähnlich wie beim Rennsteiglauf der Kernberglauf eine Vielzahl von Traditionsläuferinnen und –läufern hat, die jedes Jahr wieder an den Start gehen. Einige vom „Klub 25“ haben allerdings angekündigt, dass sie im nächsten Jahr aus Alters- oder Gesundheitsgründen wohl nicht wieder an den Start gehen werden. Wieder dabei sein will allerdings Hans-Olaf Wartenberg (35 Mal dabei), der in Shanghai tätig ist und eine seiner drei Heimfahrten im Jahr immer extra auf den Kernberglauftermin legt.

Der letzte Läufer, der mit dem Schlussläufer ins Ziel kam, Gerhard Jenkis aus Hof, war das erste Mal beim Kernberglauf dabei und konnte vor lauter Lob gar nicht wieder aufhören, im Ziel zu erzählen. Lediglich mehr Bänke haben ihm auf der Strecke gefehlt, damit er die herrlichen Aussichten und die wunderschöne Herbstlandschaft noch besser hätte genießen können.

Aus Sicht des Veranstalters, des USV Jena e. V. war wieder die hohe Anzahl an Studentinnen und Studenten, die bei den Mitteldeutschen Hochschulmeisterschaften starteten, sehr erfreulich. Der USV ist nicht nur vom Namen mit der Universität sehr verbunden. Die Universität gehört neben E.ON, der Köstritzer Schwarzbierbrauerei, dem Laufladen Jena und Salomon zu den Hauptsponsoren, stellt sie doch die Sportstätten und einen Teil der Infrastruktur im Start und Zielbereich zur Verfügung. Unter den 13 Hochschulen Mitteldeutschlands, die am Start waren, stellte die Uni Jena mit 71 Läuferinnen und Läufern zweidrittel der Teilnehmer und sieben von zwölf Medaillenträgern.

Große Nachfrage gab es auf der Strecke in diesem Jahr nach alkoholfreiem Bier, womit die Köstritzer Schwarzbierbrauerei als Sponsor allerdings nicht dienen konnte, da sie es nicht in ihrem Produktionsprofil hat.

Insgesamt konnte der Gesamtleiter Dr. Peter Losso und der Abteilungsleiter der Ausdauerläufer des USV, Stefan Kasper bei einer kurzen Auswertung mit der Vorsitzenden des Stadtsportbundes, Elisabeth Wackernagel (sie vertrat den Schirmherren, den OB der Stadt) und dem Geschäftsführer des USV, Thomas Fritsche, ein sehr positives Resümee ziehen.

Dr. H. Kremer

Gesamtsieger 27km
männlich

1. Phillip Willaschek (LC Erfurt/LG Ohra Hörselgas) 01:36:11: 2. Frank Wagner (Rennsteiglaufverein LG Süd) 01:50:28: 3. Willi Hofmann (TSV Dresden) 01:51:40

weiblich

1.  Stefanie Wiesmair (Team SALOMON) 02:01:11; 2. Ulrike Mayer-Tancic (LG TELIS FINANZ Regensburg) 02:02:36; 3. Anja Kerrutt (LTV Erfurt) 02:07:38

Gesamtsieger 15km

1. Christian Seiler (LG Ohra-Hörselgas) 00:52:04; 2. Philipp Heisch (LAC Erdgas Chemnitz) 00:54:13, 3. Thomas Häusler (SV Hermsdorf) 00:54:17

1. Astrid Hartenstein (1. SV Gera) 01:03:10; 2. Nora Kusterer (SV Oberkollbach) 01:04:07; 3. Daniela Oemus (SV Blau-Weiß Bürgel) 01:04:25

Alle Ergebnisse – auch des 5km Jedermann-Laufs und der Kinderläufe – unter www.kernberglauf.de.