Was für ein Finish: Im letzten Heimspiel der Saison 2014/2015 haben die Oettinger Rockets Gotha II für einen Paukenschlag gesorgt. Das Team von Head Coach Alexander Uth setzte sich am Samstag in der „Blauen Hölle“ gegen den Tabellenführer GGZ Baskets Zwickau mit 93:89 (39:44) durch.
Somit gelang den Gothaern nicht „nur“ die Revanche für die deutliche Schlappe im Hinspiel (80:106). Gleichzeitig machten sie das Rennen um den Aufstieg wieder spannend. Denn nachdem die Gäste die 2. Regionalliga Nord lange Zeit ungeschlagen anführten, mussten sie sich Anfang März zunächst ihrem ärgsten Verfolger BBC Coburg geschlagen geben und nun auch dem Tabellenvierten aus Gotha. Deshalb liegen Zwickau und Coburg vorm abschließenden Spieltag Kopf an Kopf an der Spitze des Klassements – jeweils mit zwei Niederlagen auf der Habenseite.
„Ich muss meiner Mannschaft ein ganz großes Kompliment machen: Wir haben heute einen brutal guten Kampf- und Teamgeist an den Tag gelegt und bewiesen, dass wir mit unserer Qualität und dem Glück des Tüchtigen jeden Gegner schlagen können“, sagte Alexander Uth nach dem Triumph gegen den Tabellenführer, der zugleich den neunten Heimsieg in Folge markiert.
Dabei waren die Vorzeichen nicht unbedingt die besten. Abermals stand den Gothaern nicht das Top-Aufgebot zur Verfügung – obendrein konnte die Mannschaft zuletzt selten komplett trainieren. Dennoch fand sie gut ins Spiel und schnell ihren Rhythmus. Zwar legte der Favorit aus Zwickau zunächst immer wieder vor. Doch auch die Hausherren konnten viele gute Wurfpositionen herausspielen und hochprozentig abschließen. Zupass kam ihnen dabei vor allem, dass sie sich im Vergleich zur Vorwoche im Reboundverhalten deutlich steigerten. So schafften sie es auch, die Partie bis zur Pause offen zu halten.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt witterten die Gothaer ihre Chance – und nutzten sie. Angeführt vom überragenden Josh Bone, der es unterm Strich auf 42 Punkte brachte, Routinier Sascha Mäder und den „jungen Wilden“ Nils Niendorf und Sebastian Nußbaum lieferten sie ein imposantes drittes Viertel ab. In dem markierte die Heimmannschaft 31 Punkte und verkürzte den Rückstand auf einen Punkt (70:71).
Das Schlussviertel war an Spannung kaum zu überbieten. Der Punktezuwachs auf der Anzeigetafel bewegte sich auf beiden Seiten lange im Gleichschritt. Doch gen Ende konnten sich die Schützlinge von Alexander Uth in der Verteidigung noch einmal deutlich steigern und somit die Weichen für die Crunchtime stellen.
Nachdem Josh Bone seine Mannschaft neun Sekunden vor Schluss mit 91:88 in Führung gebracht hatte, stoppte Gotha den folgenden Angriff der Gäste mit einem taktischen Foul, um einen weiteren wilden Dreier und eine mögliche Verlängerung zu verhindern. Dieser Plan ging auf: Zwickaus Andreas Endig konnte lediglich einen Freiwurf verwandeln (91:89). Besser machte es dann kurz vor Ultimo dann Josh Bone, der beide Freiwürfe versenkte: Somit krönte er seine überragende Leistung, besiegelte den Triumph und löste grenzenlosen Jubel aus.
Nach diesem überraschenden Erfolg haben die Gothaer nun sogar noch die Möglichkeit, die Spielzeit auf Platz drei zu beenden und für einen guten Schlusspunkt einer wechselhaften Saison zu sorgen. Voraussetzungen dafür sind ein Sieg im letzten Auswärtsspiel der Serie, das am kommenden Samstag beim Tabellenzehnten TTL Basketball Bamberg auf dem Programm steht, und ein Heimsieg der GGZ Baskets Zwickau gegen die Regnitztal Baskets.
Oettinger Rockets Gotha II – GGZ Baskets Zwickau 93:89 (39:44)
Viertel: 20:25 / 19:19 (39:44) / 31:27 (70:71) / 23:18 (93:89)
Oettinger Rockets Gotha II: Beyer (7 Punkte / 5 von 8 Freiwürfen), Josh Bone (42 / 9 von 12 / 3 Dreier), Kelbert, Kollmar, Mäder (11 / 0 von 3 / 1), Niendorf (19 / 2 von 4 / 3), Nußbaum (6 / – / 2), Schmidt (3 / – / 1), Voigt (5 / 1 von 2)
