Rockets siegen mit Kampfgeist, Können und Glück

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Ein Drittel der Punktspiel-Saison 2011/2012 ist Geschichte – und so viel steht fest: Die  Oettinger Rockets Gotha sind vor heimischer Kulisse (wieder) eine Macht!

Das Team von Head Coach Marko Simic gewann am Samstag auch das vierte Heimspiel der laufenden Serie. In einer sehr intensiven, hart umkämpften und kurzweiligen Partie rangen die Rockets den starken Aufsteiger White Wings Hanau mit 94:86 (45:42) nieder. Somit liegt Gotha nach Abschluss des siebten Spieltages auf Tabellenplatz vier und ist neben Spitzenreiter BG Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen die einzige Mannschaft der Liga, die in heimischen Gefilden noch keine Begegnung verloren hat. Und so darf spätestens jetzt von einem guten Saisonstart gesprochen werden, der noch Luft nach oben lässt.

„Es war ein hart erkämpfter Sieg für uns und sicher nichts für schwache Nerven“, sagte Marko Simic – und die Erleichterung über den „guten Ausgang“ der Partie stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Hanau war der erwartet harte Brocken, der uns das Leben sehr schwer gemacht und gezeigt hat, dass es in dieser Liga keine einfachen Gegner gibt.“

Das Spiel glich einem Wechselbad der Gefühle mit Happy-End fürs Heim-Team. Nach recht ausgeglichenen Anfangsminuten (11:11 / 4.) starteten die Rockets einen 15:1-Lauf, der schließlich die Grundlage für ein starkes erstes Viertel (30:18) bildete. Vor allem Konstantin Klein war zu Beginn kaum zu bremsen – 8 seiner insgesamt 13 Punkte markierte der Youngster in diesem Durchgang.
Eine Vorentscheidung war der starke erste Abschnitt jedoch nicht. Die White Wings bewiesen Moral, kämpften sich ins Spiel zurück und holten Punkt für Punkt auf. Maßgeblichen Anteil daran hatte Hanaus Point Guard Anish Sharda. Der US-Boy brachte es allein im zweiten Viertel auf 13 Punkte und unterm Strich auf 33 Zähler: 15 davon markierte er mit erfolgreichen Dreiern, weitere 16 Punkte resultierten aus verwandelten Freiwürfen (16 von 18). Letzteres spiegelt vor allem wider, dass Sharda ein ums anderen Mal nur durch Fouls zu stoppen war oder diese geschickt „zog“.

Vier Sekunden vor der Halbzeitpause war es dann auch Sharda, der sein Team mit einem Dreier wieder auf Schlagdistanz (45:42) ballerte. Dieser Treffer war zugleich die coole Antwort auf Torvoris Bakers krachenden Dunking zum 45:39 (19.).
Nach dem Seitenwechsel drohte die Begegnung zu kippen. Jedenfalls brachte Sharda, wer sonst, die Gäste Mitte des drittel Viertels erstmals überhaupt mit mehr als einem Punkt in Führung (50:53 / 24.). Doch just in jener Phase standen einerseits Fans, Cheerleader und Maskottchen wie der sinnbildliche sechste Mann hinter ihrem Team – und andererseits bewiesen die Rockets nun eine „BiGeisternde“ Mischung aus Kampfgeist und Können. Zunächst sorgte David Watson, an diesem Tag Top-Scorer der Rockets (20 Punkte), mit 5 Punkten in Folge (2 Freiwürfe / 1 Dreier) dafür, dass die Gothaer auf Tuchfühlung blieben. Anschließend erzielte Konstantin Klein 5 Punkte am Stück – dazu zählte auch ein wichtiger Dreier mit Ablauf der Shotclock (60:60 / 26.). Schließlich versenkte Leo Niebuhr einen weiteren Distanzwurf (63:60 / 27.) in dieser kritischen Phase.

Ungeachtet dessen blieb’s bis zum Schluss spannend. Zwar konnten sich die Hausherren Mitte des vierten Viertels noch einmal leicht absetzen (83:76 / 35.). Doch Hanau kämpfte sich abermals heran (85:82 /38.) und ließ in der verbleibenden Zeit nichts unversucht, um Gotha den greifbar nahen Sieg doch noch aus den Händen zu reißen. Das führte zu 11 Freiwürfen in den letzten 66 Sekunden des Spiels, von denen 5 verwandelt werden konnten – die Entscheidung.

Auch wenn White-Wings-Coach Hans Beth am Ende von einem verdienten Erfolg der Gothaer sprach – es war auch ein glücklicher Sieg. Das verdeutlicht nicht zuletzt ein Blick auf die Statistik: Hanau hatte sowohl bei der Trefferquote als auch bei den Rebounds die Nase vorne, aber eben auch bei den Turnovers (16 Gotha / 28 Hanau).

Doch wie dem auch sei: Letztlich war es auf alle Fälle ein erfolgreiches und zudem ein historisches Spiel. Denn erstmals überhaupt reiste eine Mannschaft mit ihrem Maskottchen in Gotha an. Und so sprach denn auch das Schlussbild Bände: WhiWi Biber und Rasselbock lagen sich in den Armen und jubelten den Spielern beider Teams zu…

Derweil richtete Marko Simic den Blick voraus. Nächste Woche steht das Top-Spiel beim Top-Team Giants Nördlingen auf dem Programm. Dazu gab’s vom Trainer der stärksten Heimmannschaft der Liga schon mal eine kurze und trockene Kampfansage: „Wir haben jetzt zweimal auswärts verloren und die Schnauze voll von Auswärtsniederlagen!“

Oettinger Rockets Gotha: Monk (11 Punkte | 3 von 6 Freiwürfen), Jarmusz (4 | 1 von 2 | 1 Dreier), Watson (20 | 4 von 6 | 4), Rauch, Niebuhr (10 | 1 von 2 | 1), Kuppe (17 | 7 von 9 | 2), Kreis (3 | 1 von 5), Baker (16 | 5 von 7 | 1), Unterluggauer, Klein (13 | 3 von 4 | 2)

Viertel: 30:18 | 15:24 | 26:29 | 23:15

Freiwürfe Gotha: 25 von 41 (61 %) Hanau: 23 von 32 (72 %)

Dreier Gotha: 11 von 24 (46 %) Hanau: 11 von 23 (48 %)

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