Uhrwerk purpur

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Screenshots aus dem Siegerbeitrag beim Kunstpreis 2016 der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Foto vom 14.06.2016). Mit ihrem Kurzfilm „Uhrwerk purpur“ erzählt Manuela Lindig, Mitarbeiterin aus dem Sachgebiet Zentrales Hörsaal- und Gästehausmanagement, die Geschichte, wie ihr Großvater seine große Liebe kennengelernt und verloren hat. Screenshots: Jan-Peter Kasper/FSU

„Mondenkind“ erzählt im Stile eines Märchens aus der Zukunft die Geschichte, wie ihr Opa seine große Liebe kennengelernt und verloren hat. Die erinnerte traurige Liebesgeschichte markiert zugleich das Verhältnis des Menschen zur Welt und den vergeblichen Willen, die Zeit anzuhalten und zurückzudrehen. Das ist die Geschichte, die der Kurzfilm „Uhrwerk purpur“ erzählt und für den Manuela Lindig den Sieg beim diesjährigen Kunstpreis der Friedrich-Schiller-Universität Jena errungen hat.

Die Mitarbeiterin aus dem Sachgebiet Zentrales Hörsaal- und Gästehausmanagement hat zu der von ihr gestalteten Geschichte kraftvolle Bilder gefunden, sie professionell verknüpft und all dies mit passender, stimmungstragender Musik unterlegt. Entstanden ist ein kleines Kunstwerk, das eine private Geschichte mit der Geschichte der Welt im Großen verbindet und somit zum diesjährigen Kunstpreis-Thema „Global Understanding“ sehr gut passt. Daher war sich die elfköpfige Jury unter Vorsitz des Präsidenten Prof. Dr. Walter Rosenthal rasch einig, diesen beeindruckenden Film mit dem 1. Preis zu küren, der mit 500 Euro dotiert ist.
Weniger einfach fiel die Reihung der folgenden Preise und so einigte man sich auf die Vergabe von zwei zweiten Preisen, die mit jeweils 250 Euro dotiert sind. Sie gehen zum einen an den Soziologie- und Ökonomie-Studenten Justus Krokowski für seine 3D-Papiercollage „5 vor 12“, die Probleme beim Handel, Verpackungsmüll und Umweltverschmutzung thematisiert. Ebenfalls mit dem zweiten Preis wurde das Öl-Gemälde „Erst mal Europa verstehen…“ von Silvia Blaser ausgezeichnet. Die Sekretärin aus dem Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung greift das aus allen Medien bekannte Bild des toten Flüchtlingskindes Aylan vom September vergangenen Jahres auf – ihr in derselben Haltung gemaltes Kind liegt auf einer fast schwarzen Europaflagge, all dies vor schwarzem Hintergrund.
„Im International Year of Global Understanding, das an der Friedrich-Schiller-Universität durch Professor Benno Werlen initiiert wurde, war die Themenwahl für den diesjährigen Kunstpreis quasi vorgegeben“, sagt Uni-Präsident Walter Rosenthal. „Und die ausgezeichneten Werke geben einen kleinen Eindruck davon, wie vielfältig dieses Thema ist, das jeden Einzelnen angeht.“
Eingereicht zum diesjährigen Kunstpreis der Universität Jena wurden 20 Werke. Sie sind vom 21. Juni bis 8. Juli im Ausstellungskabinett (Raum 25) des Universitätshauptgebäudes (Fürstengraben 1) täglich von 8 bis 22 Uhr zu sehen; Eintritt frei.
Die Preise werden den Gewinnern am Schillertag (24.06.) bei der Jahresversammlung der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Friedrich-Schiller-Universität Jena überreicht, die auch die Preisgelder gestiftet hat.