Umkämpfter Derbysieg sichert Playoff-Einzug

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Die Jenaer Niederlage im Ost-Derby gegen Chemnitz war fast schon fertig geschrieben und ausformuliert.

Auf dem Weg zum 11:11-Ausgleich vorangegangener Spieljahre fehlte den Gästen nur noch ein Viertel. Das Science City am Ende im Gesamtvergleich doch mit 12:10 in Front liegt, das erste Mal seit der Saison 2006/2007 beide prestigeträchtigen Duelle gewinnen konnte, verdankten die Thüringer ihrer Leistungssteigerung im finalen Abschnitt. Am Ende siegte das Harmsen-Team vor 2022 enthusiastisch mitgehenden Zuschauern mit 103:91, sichert sich nun auch rechnerisch und alle direkten Vergleiche berücksichtigend den Einzug in die Playoffs, den dritten in Folge. „Die Story des Spiels ist ähnlich die des Hinspiels“, sagte Gäste-Trainer Felix Schreier nach der Niederlage seines Teams. „Die erste Halbzeit ist für uns enorm gut gelaufen. Wir konnten dem Jenaer Druck standhalten, haben selbst 69 Prozent aus der Distanz getroffen. Zum dritten Viertel kommen wir etwas langsam aus der Kabine, um im vierten Viertel das Spiel aus der Hand zu geben“.

Im Duell der beiden langjährigen Rivalen war es Trevor Noack, der an der Freiwurflinie den ersten Punkt erzielte. Auch der Rest des Spiels lief zunächst ganz nach dem Geschmack der Gäste. Während Chemnitz, von knapp 150 Fans angefeuert, schnell auf 19:10 (6.) enteilen konnte, hatten die Saalestädter sichtlich Mühe den hochprozentig verwandelnden Sachsen zu folgen. Ein kurzer Lauf bis zum 23:23 (Schaffartzik 3er, 8.) ließ einen Großteil der Arena zwar kurzzeitig aufatmen, bis zum Viertelende war es jedoch erneut das Schreier-Team, welches sich einen 29:26-Vorsprung erspielen konnten. Auch im zweiten Spielabschnitt blieb die Lage aus Jenaer Optik kritisch, denn nachdem sich bei Science City die Ballverluste häuften zogen die Niners bedrohlich davon. Nach Guy Auds Treffer zum 42:32 (13.) schraubten die Gäste den Score kurz vor der Halbzeitsirene auf 59:44. Auch Garrett Sims Punkte zum 59:46-Pausenstand schienen das auf Science City zusteuernde Unheil kaum aufhalten zu können. Eine entsprechende Halbzeit-Ansprache von Harmsen schien den Nerv der Jenaer Spieler getroffen zu haben. Wie verwandelt kamen die Thüringer aus der Kabine, verkürzten im Verlauf des dritten Abschnitts Punkt um Punkt. Ein erfolgreicher Dreier von Dorenzo Hudson zum 57:62 (23.) minimierte den ehemals hohen Rückstand auf ein erträgliches und in der verbleibenden Spielzeit zu korrigierendes Maß. Science City hatte Blut geleckt und während die Sachsen ins Grübeln kamen, nutzten die Gastgeber die verbleibende Zeit bis zur Viertelsirene um ihren Rückstand auf 70:74 zu schrumpfen. Zwei Freiwürfe von Dennis Tinnon zum 74:74 (31.) egalisierten den Zwischenstand erstmalig seit der 8.Minute (26:26) und so waren es die Saalestädter, die mit zunehmender Spielzeit die Kontrolle des Derbys übernahmen. Ein eminent wichtiger Distanzwurf von Ermen Reyes-Napoles zum 90:85 (37.) brachte das Harmsen-Team langsam aber kontinuierlich auf den richtigen Weg. Während Hudson und Tinnon in der Folgezeit den Vorsprung vergrößerten war mit Garrett Sims Korbleger zum 98:88 (39.) der Jenaer Sieger-Drops gelutscht.

„Ich denke wir haben in einer tollen Atmosphäre ein spannendes Derby erleben dürfen. Die Jungs sind zwar mit der notwendigen Intensität ins Spiel gekommen, haben dann aber relativ unglücklich agiert und phasenweise ihre Aggressivität verloren. Mein Team hat sich trotz des Rückstandes jedoch nie aufgegeben, hat in der zweiten Halbzeit und speziell im letzten Viertel Charakter bewiesen und das Derby noch umgebogen. Für mich war das ein enorm wichtiger Sieg. Auch wenn wir erneut einige Bälle weggeschmissen haben und zu viele Korbleger daneben gingen, denke ich, dass unser Erfolg am Ende in Ordnung geht“, sagte Trainer Björn Harmsen nach dem Spielende.

H&H Makler